8 selbe Autor — enthalten zum Teil die schönsten, christlich tiefsten und psychologisch wahrscheinlichsten (sic! G. Sch.) Phantasien über das Leben der Seele nach dem Tode. Seine Selbstbiographie wimmelt von vermeintlichen Gebets erhörungen, die in ihrer Spezialität oft einen geradezu ko mischen Eindruck machen« usw. Über Jung’s nationalökonomische Stellung sagt Ro scher: »Während er die Physiokraten oft bestreitet (= be kämpft, G. S c h.), führt er Ad. Smith in seiner Polizeiwissen schaft nur ganz kurz in der Bücherkunde s. v. Gewerbepolizei an. In seiner Finanzwissenschaft erwähnt er ihn ebenso kurz als Gegner der Physiokratie neben Dohm, Schlosser und Pfeifer. Irgendwie von Smith gelernt zu haben, scheint er nicht. Dagegen zitiert er Sonnenfels häufig und mit grossem Beifall. In der Finanzwissenschaft kommen nicht unbedeutende Anklänge an Büsch vor.« 1 ) Wir haben uns hier etwas länger mit der Charakteristik der damaligen Strömungen in der N.-Ökonomie Deutsch lands und besonders mit der Charakteristik der wissen schaftlichen Seite der n.-ökonomischen Lehrer G. Kankrins beschäftigt, weil dieses Moment im Leben G. Kankrins bis her gar nicht berücksichtigt wurde und doch von massge bender Bedeutung für die geistige Entwicklung des späteren N.-Ökonomen und Finanzministers gewesen sein muss. Nachdem er im J. 1794 seine Studien in Marburg voll endet und das Examen bestanden hatte, konnte G. Kankrin in seinem Vaterland keine Anstellung finden. Er wurde wohl infolge der Verbindungen seines Vaters 1795 zum An- halt-Bernburgischen Regierungsrat ernannt, doch vermochte ihm der blosse Titel nicht die fürs Leben nötigen Mittel zu verschaffen. Und so blieb es, bis er 1797 den Spu ren seines Vaters nach Russland folgte. Vorher muss er allerdings die Müsse zu einer Reise nach der Schweiz benutzt haben, wie aus verschiedenen Andeutungen in sei- !) Roscher, 552/3. —