Die Wohnung. i. D iejenigen, welche mit Aufmerksamkeit der Ideenentwicklung bei den Arbeitern folgen, haben bemerken müssen, dass sich unter ihnen ganz unmerkbar ein Einverständnis über eine sehr wichtige Frage, über die Wohnungsfrage, herausbildet. Es ist unleugbar: in den Gross-Städten Frankreichs und ebenso in vielen kleineren kommen die Arbeiter mehr und mehr zu dem Schlüsse, dass die Wohnhäuser keineswegs das Eigentum derer sein sollten, welche der Staat als deren Eigentümer anerkennt. Diese Entwickelung vollzieht sich in den Geistern und man wird es die Arbeiter nicht mehr glauben machen können, dass das Eigentum an den Häusern etwas Gerechtes sei. Das Haus ist nicht vom Eigentümer erbaut worden: es ist aufgerichtet, geputzt, tapeziert worden von Hunderten von Ar beitern, welche der Hunger auf die Bauplätze getrieben hat, welche das Bedürfnis zu leben gezwungen hat, einen verkürzten Lohn zu akzeptieren. Das von dem angeblichen Eigentümer aufgewendete Geld war nicht das Produkt seiner eigenen Arbeit. Er hatte es aufge häuft — was der Fall bei allen Reichtümem ist —, indem er den Arbeitern zwei Drittel oder nur die Hälfte von dem, was er ihnen eigentlich schuldete, zahlte. Endlich — und gerade hier springt die Ungeheuerlichkeit dieser Institution am klarsten in die Augen — verdankt das Haus seinen gegenwärtigen Wert einzig dem Nutzen, den der Eigentümer aus ihm ziehen kann. Und dieser Nutzen wird dem Umstande ge dankt, dass das Haus in einer gepflasterten, mit Gas erleuchteten Stadt liegt, einer Stadt, die in regelmässiger Verbindung mit anderen Städten steht, und in ihrem Busen industrielle Etablis sements, Handels- und Kunstinstitute vereinigt; dass dieser Ort mit Brücken, Quais und Monumenten der Architektur geschmückt ist und dem Bewohner tausenderlei Komfort und Annehmlich keiten bietet, die dem Dorfe unbekannt sind; kurz, dass zwanzig, 73