- 51 Diese Vorräte werden fast ganz verkauft, nämlich 2574 Pf. Ort, 542 Pf. Lyoner, 506 Pf. Tuschgan. Die Käufer wer den alle mit Namen angeführt. Durchschnittlich werden Quanta von 31 Pf. verkauft. Größere Posten kauft ein Nikolaus Groß (aus Augsburg?), verschiedene Vertreter einer Familie Imkoffer (Imhof?) und eine gewisse Firma Morinse. Im Anfang des Geschäftsjahrs werden für Ort hohe Preise erzielt: 3 fl. 13 s., einige Schwankungen ab gerechnet. Dann sinken die Preise bis zu 3 fl. 4 s. und steigen wieder bis zu 3 fl. 7 s. 8 s. Wir gewinnen so ein Bild der jährlichen Preisschwankung '). Wenn die Preise Ende des Jahres keine sehr große Höhe erreichen, so liegt es an der allgemeinen Lage des Marktes, über die eine gleichzeitige spanische Rekordanz klagt 2 ). Lose Notizen, die einen ähn lichen Geschäftsbetrieb erschließen lassen, enthalten die Ge schäftspapiere aus anderen Jahren. — Zu der Einfuhr der Ravensburger auf den Nürnberger Markt gesellt sich noch die der vielen Nürnberger, die uns im ausländischen Safran handel begegneten. Besonders für den Import von Venedig darf man sie als sehr zahlreich annehmen bei der führenden Stellung, die die Nürnberger im deutsch - venezianischen Safranhandel einnehmen. Den Bedürfnissen des Flandels kommt Nürnberg ent gegen durch Einrichtung einer Safranschau. 1420 finden wir diese zum erstenmal in Tätigkeit. Die jurati cognitores sive discreditores specierum mercimonialium finden den von Johann Ayslinger aus Lauingen in Venedig gekauften Safran mit zu viel Feminelli vermischt, und der Nürnberger Rat schreibt an die venezianische Regierung, er weise den schlechten Safran zurück s ). Eine Reihe von Polizeiver fügungen aus dem 15. Jahrhundert beschäftigt sich mit dem Safranverkauf und den strafbaren betrügerischen Verände rungen am Safran, zu deren Vorbeugung die Schau ein gesetzt ist * 4 ). Der Verkauf darf nur nach stattgefundener Schau und unter Benutzung der städtischen Wage statt- 1) S. S. 35. 2) Rav. Pap. 10. 3) Simonsfeld I. Nr. 326. 4) Nürnberger Polizeiverordnungen aus dem 13.—15. Jahrh., herausgegeben von Baader. Bibi, des Stuttg. Lit. Ver. 1861, S. 136 ff.