: 22 --■■■■ A Diese Momente werden denn auch wohl die Hy pothekenbanken veranlaßt haben, die öffentliche Taxe (d. h. die der Taxämter), wo sie gebräuchlich ist, nur ausnahmsweise als Grundlage zu benutzen. Dannenbaum sagt in seinem Werke „Deutsche Hypotheken- •> banken" darüber im Hinblick auf die Hypothekenbanken wört lich folgendes: „Man hat mit ihnen (den Taxamtsschätzungen) keine schlech ten Erfahrungen gemacht (das ist sehr erklärlich! D. V.) doch werden sie, was betont werden muß, nur sel ten als Grundlage für Bankbeleihungen benutzt." Daß die öffentlichen Taxen gewissermaßen grund sätzlich unter dem Werte bleiben, erweisen noch folgende Einzelheiten: Der Referent, der auf dem 13. Verbandstage des preußi schen Landesverbandes der Haus- und Grundbesitzervereine die Hessen nassauischen Feldgerichte (Taxämter) behandelte, führte u. a. fol gendes aus:*) „Wie geschätzt (?) die Taxen (der Feldgerichte) für u n - bebaute Grundstücke sind, dürfte daraus hervorgehen, daß Pri vat geldleiher häufig Grundstücke zum vollen Werte der feld gerichtlichen Taxe beleihen." _ - Universitätsprofessor Dr. Magnus Biermer, der eine Zeit lang Mitglied des Rufsichtsrates der hessischen Landeshypothekenbank war, teilte auf der 10. Mitgliederversammlung des Westfäl. Vereins für Kleinwohnungswesen mit, daß sich bei dieser Lank die ortsgerichtliche Taxe in drei vierteln der Fälle als zu niedrig erwiesen habe. Tine Bestätigung der Biermerschen Rusführungen geben uns die von der hessischen Landeshypothekenbank gesammelten Kauf preise im vergleich mit den Beleihungswerten (Tabelle 6): Tabelle 6. Die von der hessischen Landeshypothekenbank**) in Darmstadt ge sammelten Kaufpreise im vergleich mit den auf Grund ortsgericht licher Lchätzungsn festgesetzten Beleihungswerte. Die Kaufpreise betrugen in Prozenten der Beleihungswerte 1907 Anzahl der F 1908 | 1909 alle 1910 1911 bis 60 Proz. ausschl. — — — — — 50-60 ,. 1 — 1 — 2 60-70 „ 1 — 3 1 3 70-80 „ 3 4 3 3 12 80-90 „ 6 11 10 13 23 90—100 „ 13 27 13 25 30 100—120 „ 60 72 65 67 84 120 und mehr 30 61 50 58 72 zusammen 123 175 145 ; 166 226 *J Mitteilungen Heft 58. **) Unter Leitung und mit Zinsgarantie des Staates.