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Aktive Währungspolitik

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Bibliographic data

fullscreen: Aktive Währungspolitik

Monograph

Identifikator:
1015587658
URN:
urn:nbn:de:zbw-retromon-32066
Document type:
Monograph
Author:
Frankfurth, Ernst http://d-nb.info/gnd/125271093
Gesell, Silvio http://d-nb.info/gnd/118538934
Title:
Aktive Währungspolitik
Edition:
2. Auflage
Place of publication:
Erfurt
Publisher:
Freiland-Freigeld-Verlag
Year of publication:
1921
Scope:
1 Online-Ressource (80 Seiten)
Digitisation:
2018
Collection:
Economics Books
Usage license:
Get license information via the feedback formular.

Chapter

Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter
Title:
Ausblick
Collection:
Economics Books

Contents

Table of contents

  • Aktive Währungspolitik
  • Title page
  • Contents
  • Der sogenannte Wert und die Währungspolitik
  • Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Geldes
  • Der Bedarf an Geld
  • Das Maß des Geldbedarfes
  • Wie man den Geldbedarf nicht mehr messen soll
  • Der Rückfluß der Banknoten - eine Notwendigkeit der Stückelung und der industriellen Brauchbarkeit des Goldes
  • Der Goldbestand der Emissionsbanken kein Maß der Notenausgabe
  • Privat- und volkswirtschaftliche Bedeutung der Preisschwankungen
  • Währungstechnische Vorschläge für die Sicherung der nationalen und internationalen Währung
  • Internationale Währungsverständigung
  • Ausblick
  • Die Geldtheorie zur aktiven Währungspolitik

Full text

76 
Ausblick. 
wächst da nicht die Zahl der Verleiher, geht da nicht die Zahl der Borger 
zurück, muß da der Zinsfuß nicht fallen, wie der preis sinkt, wenn das 
Angebot steigt, die Nachfrage zurückgeht? 
Und wenn der Zinsfuß sinkt, und während 5 — 10 — 20 Jahren un 
unterbrochen gebaut worden ist, muß da nicht die Wohnungsmiete entsprechend 
sinken, muß da nicht der Kapitalertrag (mit Ausnahme der Grundrente) 
ganz allgemein zusammen mit dem Zinsfuß fallen? Nehmen wir an, die 
Sparkassen böten Geld zu einem niedrigeren Zins an, als die Häuser 
und Fabrikanlagen abwerfen — so werden weiter Häuser und Fabriken 
gebaut werden. 
Und dann kommt der Moment, er muß kommen, wo die Mieten 
heruntergehen ebenso wie der Kapitalzkns der Industrie,- wo die Häuser, die 
Schiffe, die Eisenbahnen, die Fabriken, die Gasanstalten, die Warenlager 
nicht mehr 5°''°, sondern 4—3—2°/o einbringen. Und wem kommt dieser 
Rückgang des Kapitalzinses wieder zu gute? Wem anders als dem Arbeiter 
der durch seine Ersparnisse den Zinsfuß heruntergedrückt hatte, und der nun 
mit höherem Lohne und niedrigerer Wohnungsmiete mehr sparen, den Zins 
also noch weiter drücken kann? Der Zins geht herunter, sinkt tiefer und 
tiefer, er wird ersäuft in einem Meer von Kapital, in einer parallel mit 
dem Rückgang des Zinsfußes wachsenden Überproduktion von Kapital. 
Die sogen. Überproduktion an Waren, d. h. die Baisse, der Preis 
rückgang ist durch die Reformen in der Währungspolitik zu einer Über 
produktion an Kapital umgekippt, und während die Baisse in den preisen 
den Warenaustausch unmöglich machte, die Produzenten zur Niederlegung 
der Arbeit zwang, zieht die Arbeit aus dem Niedergang des Zinsfußes 
immer neue Anregung zu vermehrter Produktion, zu neuen Anläufen, die 
den Zins schließlich ganz beseitigen. 
Es besteht kein Zweifel: der Zins muß fallen, sobald die Krisen, diese 
Mörderinnen der Volkswirtschaft, diese Zcrstörerknnen der Güter, die mehr 
verwüsteten als die Hunnen, als die Pest, als die Kirchen, als der Krieg, 
unterdrückt, sobald die Arbeitslosigkeit beseitigt und die Masse des Volkes auf 
dem Anleihemarkt, vom Standplatz der Borger zu dem der Verleiher übergeht. 
Wer aber verleiht Geld, das keinen Zins abwirft? Wie 
kommt das von den Sparern dem Verkehr entzogene Geld wieder 
kn den Verkehr, wenn dem Sparer kein Zins geboten wird? 
Kein Zins, kein Geld. Pas d’argent, pas de Suisses. Ohne Zins kein 
Geldumlauf, und ohne Geldumlauf kein Warenaustausch. Keine Arbeits 
teilung. Hunger. 
Wie heute mancher seine Mittel wenig sicheren Unternehmen zur Verfügung stellt in der 
Hoffnung, einen höheren als den Durchschnittszins von 3 1 /2—4V*°/o zu erzielen, so würde auch bei 
einem Durchschnittszins von 0°/o mancher gewiß sein Geld hergeben in der Hoffnung, doch einen 
positiven Zins zu erzielen. Aber gerade so wie heute die große Masse sich mit dem Durchschnitts- 
zkns zufrieden gibt (Vermögensanlage bei Sparkassen, in Pfandbriefen, Konsols usw.), so würde 
auch bei 0"/o die große Masse ihr Glück nicht wagen, und eben einfach das Geld, das bare Geld 
im Kasten lassen. 
Die ganze Zeit der Kapitalsüberproduktkon wäre eine Zeit außerordent 
lichen wirtschaftlichen Fortschrittes,- eine Zeit, wie wir sie in den glänzendsten
	        

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Aktive Währungspolitik. Freiland-Freigeld-Verlag, 1921.
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