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Deutscher Industrie- und Handelstag

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Bibliographic data

fullscreen: Deutscher Industrie- und Handelstag

Monograph

Identifikator:
182786852X
URN:
urn:nbn:de:zbw-retromon-221612
Document type:
Monograph
Title:
Deutscher Industrie- und Handelstag
Place of publication:
Berlin
Publisher:
Liebheit & Thiesen
Year of publication:
1930
Scope:
45 S.
Digitisation:
2022
Collection:
Economics Books
Usage license:
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Contents

Table of contents

  • Deutscher Industrie- und Handelstag
  • Title page

Full text

J 
Kräfte an, die für Deutschland als Rohstoffkäufer und verarbei— 
tungsland von hoher Bedeutung sein wird. 
Alles in allem: Wir haben ein Recht, auf die inneren 
Aufstiegskräfte unserer Wirtschaft zu vertrauen unter zwei 
Voraussetzungen: der, daß nicht ein Rückfall in eine auf Ver— 
nichtung oder doch Schwachhaltung Deutschlands abzielende Politik 
der großen Mächte kommt, und zum andern, daß der Staat diesen 
Kräften des Aufstiegs die notwendige Hilfe leistet. Dabei ist an 
nichts weniger gedacht als an Subventionen, die auf die Dauer 
nicht helfen können und grundsätzlich abzulehnen sind, sondern 
lediglich an eine den Aufstieg fördernde 
Wirtschaftspolitik auf der Grundlage der Privatwirtschafts⸗ 
ordnung. 
Wenn Professor Carl Schmitt gestern in seinem Vortrag über 
die Neutralität des Staates davon sprach, daß eine solche Neu— 
tralität der Wirtschaft gegenüber „keinesfalls mehr im alten Sinn 
der unbedingten Nichteinmischung des Staates verstanden werden 
könne“, so stimmen wir gewiß dem alle zu; denn allzu deutlich ist 
es ja, daß der Staat, ohne ein Wirtschaftsstaat im sowjetistischen 
oder faschistischen Sinne sein zu wollen, die Wirtschaft notwendiger— 
weise durch Handels-, Steuer-, Sozial- und Rechtspolitik immer und 
immer wieder beeinflußt und kraft seines Wesens beeinflussen muß. 
Um so stärker ist mit Schmitt die Forderung innerpoltischer Neu— 
tralität im Sinne von Unparteilichkeit und Sachlich— 
keist zu betonen zu dem Ziele, die Wirtschaft nach wirtschaftlichen 
Gesetzen zu stärken. Das bedeutet keinen Verzicht auf eine staats— 
politische Wertung wirtschaftlicher Kräfte und Ziele. Aber es be— 
deutet die Forderung, die Wirtschaft als eine Gesamtheit zu be— 
trachten und nach den ihr eigenen, sei's unveränderlichen, sei's zeit— 
lichen Gesetzen zu behandeln. 
Hierbei ist daran zu erinnern, daß die- Weimarer Ver— 
fassung des Deutschen Reiches auf den Grundpfeilern der 
individualistischen Rechts-, Wirtschafts- und 
Gesellschaftsordnung aufgebaut ist. Sie betont die 
Grundsätze der Gerechtigkeit mit dem Ziele der Gewährleistung 
eines menschenwürdigen Daseins für alle. Aber sie betont gleich— 
zeitig die wirtschaftliche Freiheit des einzelnen und schützt Ver— 
tragsfreiheit und Eigentum. Vieles freilich in ihr ist der gesetz—
	        

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Deutscher Industrie- Und Handelstag. Liebheit & Thiesen, 1930.
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