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mit diesen Anregungen begnügen, ohne zu einem
endgültigen Urteil über die Verwendbarkeit der
Bons in großem Maßstabe zu kommen.
Zum Schluß will ich noch darauf hinweisen,
daß die Schaffung von Zeichengeld nicht auf die
Emission von Noten aus Papier oder Metall be
schränkt ist. Es kann auch girales Geld im Kriegs
fall geschaffen werden, indem sich der Staat
Konten, zum Beispiel bei der Notenbank, eröffnen
läßt, ohne eine Gegenleistung da
für zu gewähren. Diese Schaffung von
Girogeld ist der von Noten durchaus verwandt.
Wir können uns denken, daß der Staat Girozah
lungen auf Grund dieser Konten leistet und sich
so Güter beschafft. Es kann dies Girogeld dauernd
als Girogeld in der Zirkulation bleiben, wenn z.
B, durch ein Gesetz verfügt wird, daß eine Ab
hebung der Konten in Papier oder Metall unzu
lässig ist. Wir hätten dann uneinlösliches Giro
geld vor uns, das den uneinlöslichen Noten
entspricht, die uns allen vertraut sind. Ueber die
Bedeutung des uneinlöslichen Girogeldes im Kriegs
fall werde ich im Zusammenhang mit anderen
Problemen noch weiter unten Näheres ausführen.
Beschaffung von Weltgeld.
1. Allgemeines.
Ich habe in der bisherigen Darstellung das
im Inlande auf Grund der Staatsintervention
zirkulierende Zeichengeld scharf vom Weltgelde
geschieden. Wie ich in den Erörterungen über das
Wesen des Geldes zu zeigen mich bemühte, ist
das Zeichengeld eine Institution, welche weit mehr
gesellschaftliche Organisation voraussetzt, als das
Weltgeld. Das Weltgeld ist organisatorisch primi
tiver. Komplizierter und technisch interessanter
sind erst wieder dieMethoden, wie Inlands
geld in Weltgelt umgewandelt werden kann. Ich
habe die Besprechung derselben absichtlich für
den Abschnitt über das Weltgeld aufgespart, um
die Trennung der beiden Geldarten möglichst
markant hervortreten zu lassen.
Wenn wir von Weltzahlungsmitteln im all
gemeinen sprechen, so meinen wir damit heute
nicht nur Gold und Goldmünzen, sondern auch
Anweisungen auf Gold, z. B. Golddevisen oder
Schecks auf Länder lautend, welche jederzeit
Noten in Gold einlösen. Bin ich im Besitz einer
englischen Devise, so kann ich für dieselbe vom
Verpflichteten am Fälligkeitstage englische Noten
bekommen, für die mir die Bank von England
wieder jederzeit Goldmünzen auszahlt. In ähn
licher Weise ist z. B. auch die deutsche Devise
eine Gokldevise, während z. B. eine Devise, auf
Wien lautend, welche ein Kaufmann in Berlin
kauft, ihm nicht die Sicherheit gibt, dafür Gold
münzen zu erhalten, wohl aber kann er, wie wir
sehen werden, für dieselbe englische oder deutsche
Devisen oder Schecks erhalten, also auf einem
Umwege doch wieder Gold. Die österreichisch
ungarische Bank kann solche Schecks abgeben,
weil sie im Auslande Goldguthaben besitzt, auf
die ich noch zurückkommen werde. Ich möchte
aber darauf hinweisen, daß manche der Auslands
guthaben auch Silberguthaben sein können, so
z. B. wenn die Bank ein Guthaben in Mexiko
besitzt, welches die Silberwährung hat.
Die Weltzahlungsmittel, vor allem Gold, aber
auch Golddevisen und Goldschecks, die im Kriegs
fälle benötigt werden, stammen in erster Reihe aus:
a) Kriegsschätzen,
b) Anleihen,
c) Steuern.
Die Schaffung von Inlandszahlungsmitteln,
welche wir im vorhergehenden Hauptabschnitt be
sprochen haben, findet natürlich hier keine
Analogie.
2. Kriegsschatz.
Bei den für den Kriegsfall bereitstehenden
Weltzahlungsmitteln ist es, wie schon erwähnt, von
untergeordneter Wichtigkeit, ob sie, wie in Deutsch
land, zu einem gewissen Teil unter der ausdrück
lichen Bezeichnung «Kriegsschatz» im Juliusturm
angesammelt sind oder sich, wie bei uns, vor
wiegend in den Kassen der österreichisch-unga
rischen Bank befinden. Auch die russische Noten
bank weist erhebliche Goldbestände auf, die im
Kriegsfall große Dienste leisten, auch dann, wenn
sie nicht von der Regierung unmittelbar ange-
tastet werden, sondern vorwiegend dazu dienen,
die internationalen Zahlungsbeziehungen aufrecht-
zuerhalten. Ein großer Goldschatz stärkt an und
für sich das Prestige, weshalb er heute von den
Banken sehr sorgfältig gehütet wird.
Die Bedeutung des Goldschatzes ergibt sich
aus den Beziehungen desselben zur gesamten
Währung. Als Oesterreich-Ungarn 1892 zur Gold
währung überging, geschah dies nicht deswegen-
weil an sich die Zirkulation goldener Münzen im
Inlande besser wäre, als die Zirkulation von
Papiergeld. Bis zum Jahre 1892 hatte Oesterreich-
Ungarn eine Zeichengeldwährung, da sowohl di e
Noten, als auch der Silbergulden, dessen frei 6
Ausprägung, wie wir oben gesehen haben, ein
gestellt worden war, Zeichengeld waren. Die
Währungsreform von 1892 war nicht etwa dadurch
besonders bedeutsam, daß nun «Gold» als
Zahlungsmittel eingeführt wurde, sondern, daß
dasselbe Währungsmetall ei'n ge
führt wurde, welches die andereh
großen Staaten benützen. Daß man
aber in der ganzen Welt daran ging, von der
Silberwährung zur Goldwährung überzugehen,;
hing mit den großen Silberausbeuten zusammen l
und den dadurch hervorgerufenen Veränderungen
aller Preise. Wenn heute massenhaftes Gold ge
funden würde, könnte dies ebenfalls eine
plötzliche Preisveränderung erzeugen und den
Uebergang zu einem anderen Währungsmetall
veranlassen.
Wie wirkt nun die Gleichheit desWährungs-
metalles auf den internationalen Handel? Wenn
man von einem Staat sagt, er habe Goldwährung»