Full text: Luxemburgisches Erwerbsleben im Weltkriege

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unter der Inanspruchnahme der Eisenbahnen für militä 
rische Zwecke zu leiden. Sofort nach der Mobilmachung 
musste die Eisen- und Stahlindustrie Luxemburgs, die 
ihren Bedarf an Kohlen und Koks durch tägliche Zu 
fuhren zu ergänzen gezwungen ist, wichtige Teile ihres 
Betriebes stillegen oder doch erheblich einschränken. 
Die meisten Hochöfen wurden gestopft, sodass von 47 
Ofen in der ersten Kriegswoche nur 8, im September 
sogar nur 7 im Betrieb waren. Aber bereits im Laufe 
des Septembers besserte sich die Lage. Da unterdessen 
Milderungen im Privatgüterverkehr eingetreten waren 
und die Hütten ihre Vorräte ergänzen konnten, wurden 
verschiedene Öfen wieder in Betrieb genommen. Die 
Lage besserte sich weiter im November und die Erzeu 
gung reichte im Dezember wieder an die Hälfte der 
normalen Durchschnittsziffer heran. Seitdem hat die Auf 
wärtsbewegung angehalten. 
Die Roheisenerzeugung gestaltete sich während der 
ersten Kriegsmonate wie folgt: 
Juli 
233,172 t 
August 
45,167 „ 
September 
29,960 „ 
Oktober 
67.406 „ 
November 
95,928 , 
Dezember 
111,523 , 
Durch die kriegerischen Ereignisse sind die luxem 
burgischen wie auch die benachbarten lothringischen 
Eisen- und Stahlwerke in weit höherem Masse als die 
im Innern des Zollvereinsgebietes liegenden Werke be 
troffen worden. Der Grund dazu ist in ihrer Lage in 
nächster Nähe des Kampfgebietes zu suchen. Diese 
bedingte eine mehrwöchige Sperre im Eisenbahngüter 
verkehr, wodurch die Zufuhr von Koks, Kohlen, Kalk
	        
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