Full text: Luxemburgisches Erwerbsleben im Weltkriege

Bekleidungsindustrie 
Gewebefabrikation. 
Im Gegensätze zu der vorstehenden Industrie ist die 
Textilbranehe in hohem Masse vom Ausland abhängig. 
Von verspinnbaren Fasern werden im Zollvereinsgebiet 
nicht die zur Deckung des Inlandsbedarfs nötigen Mengen 
erzeugt. Dasselbe muss Baumwolle für 500 Millionen M., 
Wolle für annähernd 400 Millionen M., Jute und Flachs 
für je 75 Millionen M. und Hanf und hanfartige Fasern 
für zusammen über 60 Millionen M., insgesamt also un 
gefähr für 1110 Millionen M. einführen. Da nun mit 
dem Krieg die Zufuhr aller Rohstoffe in Wegfall kam, 
war es erklärlich, dass die Textilindustrie mit Bangen 
der Zukunft entgegenblickte. 
Es muss immerhin als ein glücklicher Umstand be 
zeichnet werden, dass beim Ausbruch des Krieges unge 
wöhnlich grosse Mengen Baumwolle im Zollinlande sich 
befanden. Für zahlreiche Fabriken war infolgedessen 
die Aufrechterhaltung des Betriebes zunächst gesichert. 
Hierzu trat noch der Umstand, dass die Vereinigten 
Staaten eine aussergewöhnlich gute Baumwollernte auf 
zuweisen hatten. Durch die bald darauf zur Tatsache 
gewordene Blockadeerklärung wurde aber die direkte 
Einfuhr von amerikanischer Baumwolle nun auch zur 
Unmöglichkeit.
	        
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