Full text: Luxemburgisches Erwerbsleben im Weltkriege

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schaffen. Dieser Pflicht wurde in weitherziger und an 
erkennungswerter Weise genügt. Die Gemeindever 
waltungen wurden insbesondere angewiesen, den in den 
Städten und Industriezentren beschäftigungslos gewor 
denen Arbeitern während der Erntezeit Arbeitsgelegen 
heit auf dem Lande zu vermitteln, auch einzelne zur 
Ausführung von Notstandsarbeiten veranlasst, damit vor 
der Hand das grösste Elend verhindert werden konnte. 
Zu Ende des ersten Kriegsmonats wurde bei den 
gewerblichen Arbeitgebern des Landes eine Umfrage 
nach der Beschäftigungsgelegenheit in den einzelnen 
Betrieben und insbesondere nach der Verwendbarkeit 
weiterer Arbeitskräfte veranstaltet. Sie lieferte folgendes 
Ergebnis: Während die Beschäftigung im allgemeinen 
nicht allzusehr zu wünschen übrig liess, musste doch 
festgestellt werden, dass es gerade die Hauptstadt und 
deren Umgebung war, die am meisten unter der Arbeits 
losigkeit zu leiden hatte. Es waren vor allem die Hand 
schuharbeiter und die Buchdrucker, denen die Erwerbs 
möglichkeiten ganz oder teilweise verschlossen blieben. 
Auch liess die Beschäftigung bei den kleinen Hand 
werkern zu wünschen. 
Die grössten Schwierigkeiten zeigte die Lösung der 
Aufgabe den spezialisierten Berufsarbeitern, welche durch 
eine lange Reihe von Jahren mit ihrem nunmehr zum 
Stillstände gelangten Gewerbe verbunden waren, eine 
Kompensation an Beschäftigung zu vermitteln. Dies 
traf besonders für die zwei vorerwähnten Gruppen zu. 
Zu berücksichtigen war hierbei noch der fernere Umstand, 
dass das Gewerkschafts-Unterstützungswesen hier ver 
hältnismässig am weitesten ausgebildet ist. 
Im Laufe des Monats Oktober nahm die Grossindustrie, 
die bis dahin in sehr beschränkter Weise gearbeitet
	        
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