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verfolgt in ihr das Prinzip der Abschüssigkeit bis in Allr
seine äussersten Grenzen. Die ausländischen Scheine ; kehr,
suchte man möglichst rasch abzustossen. Obwohl für die ( ke T
luxemburgischen Noten keinerlei Metalldeckung vor- ln kl ei
handen war, hegte man unbegrenztes Vertrauen in den selten»
Kredit des Vaterlandes, welcher nach Lage der Dinge Kleint
wiederum eine Art von Währung darstellte, die als der Scheid
deutschen überlegen angesehen wurde. kür kl
Recht bedauerliche Verhältnisse hatten sich inzwischen häufig
im kleinen Zahlungsverkehr herausgebildet. Während sonder
in Deutschland kein Mangel an Silbermünzen herrschte, tage,
der Silberumlauf sich im Gegenteil wie in normalen v eranl
Zeiten abwickelte, war in Luxemburg bereits im Jahr gehen,
1915 nur mehr Papier, d. h. Scheine der Internationalen ^em d
Bank und Darlehenskassenscheine von 5, 2 und 1 M. höhere
anzutreffen. Wurde
Noch auffallender und geradezu rätselhaft war das grosse
gleichzeitige Verschwinden der Nickelmünzen. Der Be- Wirtsc.
darf an Kleingeld wuchs ins Ungemessene. Vor dem ^°pf ej
Kriege war die Umlaufsmenge der in Luxemburg vor- Die
handenen Nickelmünzen den Bedürfnissen entsprechend geldes
allzu stark. Ihre übergrosse und bunte Menge wirkte sie dei
lästig. Ausser einer luxemburgischen Prägung von 'üngsb
500,000 Fr. in Nickelmünzen von 10 und 5 Zentimes, ständig
d. i. etwa 2 Fr. pro Kopf der Bevölkerung, zirkulierte der Vo
damals eine fast gleich grosse Menge deutscher und wirtscl
belgischer Nickelmünzen. Infolge des beständigen Zu- 'Üenstl
flusses aus Deutschland und Belgien, dem kein ent- s peich»
sprechender Abfluss von luxemburgischem Nickel nach drängt
den Nachbarländern entgegenwirkte, hatte eine Über- Zahlun
Sättigung des einheimischen Marktes stattgefunden, und Scheid*
man geht wohl nicht fehl in der Annahme, dass die Ziehen
Nickelumlaufsmenge vor dem Kriege an 4 Fr. pro Kopf mittler
der Bevölkerung heranreichte.