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Am Kapitalmarkt trat kurz Dach dem Kriegsausbruch
ein bedeutsamer Umschwung ein. Während bis dahin
die Industrie stets mit grossen Anforderungen am Markte
war und die Emissionen der grossen Aktiengesellschaften
sich in rascher Aufeinanderfolge drängten, fand plötzlich
das anlagesuchende Kapital in dieser Richtung keine
Verwendung mehr. Die Nachfrage nach Gelddarlehen,
welche bekanntlich von der Möglichkeit, mit dem ge
liehenen Gelde zu werben, abhängt, versagte vollständig.
Der Abfluss war gesperrt, das hinzudrängende Kapital
staute sich. Die brachliegenden Betriebskapitalien und
die Erlöse aus den aufgebrauchten Rohstoffen und den
ausverkauften Warenlagern wurden den Banken zuge
führt. Die Auslandsguthaben wurden vielfach gekündigt
und belasteten den inländischen Markt immer weiter.
Die Geldflüssigkeit erreichte infolgedessen einen geradezu
beängstigenden Umfang.
Bei den Banken, bei allen Geldvermittlungsinstituten
überhaupt, trat das Uberwiegen des Passivgeschäftes
über das Aktivgeschäft immer schärfer hervor. Als Bei
spiel für die stets weiter greifenden Verschiebungen am
Kapitalmärkte sei hier die Entwickelung der Bilanzposten:
Kontokorrentkreditoren, Kontokorrentdebitoren, Konto
für Reports und Lombard und Depositenkonto bei der
Internationalen Bank während des letzen vierjährigen
Zeitabschnittes angeführt:
Kontokorrent-
Konto für Rp|iorls
Kontokorront-
Depositenkonto
debitorcn
und Lombard
krediioren
(in Mül.
Fr.)
1913
36,,
18, fl
41,7
—
1914
35,,
12,6
38,3
1,2
1915
34, 6
9,o
60, 2
2,2
1916
33
9,s
73
—
Eine Folge hiervon war das stetige Sinken des Zins-
fusses. Der Zins richtet sich nach dem Verhältnis von