Full text: Luxemburgisches Erwerbsleben im Weltkriege

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panikartige Flucht ihrer im luxemburgischen Grenzreviere 
beschäftigten Landsleute zur Folge. Hab und Gut im 
Stiche lassend, traten diese die Heimreise an. Sogar die 
Arbeitslöhne wurden nicht abgehoben. Da von den Be 
legschaften nur mehr die zum Unterhalt und zur Aus 
besserung der Stollen nötigen Arbeitskräfte zurückge 
blieben waren, so musste sich der Grubenbetrieb während 
der ersten Wochen des Krieges auf Unterhalts- und 
Ausbesserungsarbeiten beschränken. Die Belegschaften 
verringerten sich während dieser Zeit 
im Reviere von Rümelingen um 1636 Arbeiter 
„ Esch „ 768 „ 
„ Petingen „ 1718 „ 
Zusammen um 4122 Arbeiter 
Am 10. August waren im Eisenerzbergbau nur noch 
1240 Arbeiter gegen 5370 im Monat Juli beschäftigt. 
Um die Arbeiterbevölkerung vor dem Elende zu be 
wahren, wurden von den grossen Grubenbetrieben Vor 
kehrungen getroffen, damit die verheirateten Leute bloss 
1—2 Tage und die Ledigen 2—3 Tage pro Woche be 
schäftigungslos blieben. Die Lage besserte sich während 
der zweiten Septemberhälfte. Von da ab und weiter im 
Oktober wurde die Arbeit in den Grubenbetrieben wieder 
aufgenommen und gegen den Jahresabschluss konnten 
im Erzbergbau wieder 80 % der gewöhnlichen Beschäf 
tigungstätigkeit nachgewiesen werden. 
Die Verkaufspreise für Minetteerze, für jene wenigstens, 
welche nicht durch Abschlüsse festgelegt waren, schnell 
ten sofort nach Kriegsausbruch in die Höhe. Gute kal 
kige Minette, welche vor dem Kriege zu 35 Fr. pro 10 t 
gehandelt wurde, stieg auf 37.50 Fr., minderwertige 
auf 30—35 Fr. Abraumerze, in denen eine starke Nach
	        
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