Full text: Luxemburgisches Erwerbsleben im Weltkriege

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einzige gegeben, der Bedarf. Die übrigen deuten eher 
auf eine krisenhafte Entwickelung hin. 
Bedürfnisse schaffen, die Menschheit zur Konsumtion 
her Güter anregen, galt bisher als eine der vornehmsten 
Aufgaben einer richtig erkannten und geleiteten Han- 
delspolitik. Die Bedürfnisanerziehung wurde von den 
Industriestaaten sorgsam gepflegt. Sie bildete eine der 
treibenden Kräfte in dem Kampf um die Absatzgebiete, 
als welcher die Weltwirtschaft sich darstellt. Seinerseits 
hat der Kampf um die Absatzgebiete die wohlfeile 
Massenproduktion grossgezogen, bei der die Ausnutzung 
her Rohstoffe weniger zweckentsprechend, aber desto 
rascher und lohnender sich vollzieht als bei Qualitäts 
ware. 
Hierin wird die Nachkriegszeit einen durchgreifenden 
Handel bringen. Bei der schier unbegrenzten Produk 
tionsfähigkeit, den eingeengten Absatzverhältnissen und 
besonders aber bei den knappen und feuern Rohstoffen 
wird es unerlässlich sein, die Produktion so hochwertig 
als nur immer möglich herzustellen. Sodann wird sich 
hie Produktion der Zukunft vor allem die weitgehendste 
Und zweckmäßigste Ausnutzung des Rohmaterials ange 
legen sein lassen. 
Sparsames Haushalten mit dem Rohmaterial lag nicht 
lr u Sinne der industriellen Entwicklung der Neuzeit. Es 
Salt, rasch, viel, billig und zugleich lohnend zu produ- 
Meren. Produzenten und Konsumenten ging das Ver 
ständnis für die Dauerhaftigkeit des Produktes ab. Der 
Geist der Materialbetrachtung war nicht auf die Her 
stellung von Dauerwerten gerichtet. Dass mit demselben 
Rohmaterial und mit Einsetzung von weniger Arbeit 
ein vergängliches, dagegen mit der Einsetzung von mehr
	        
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