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einzige gegeben, der Bedarf. Die übrigen deuten eher
auf eine krisenhafte Entwickelung hin.
Bedürfnisse schaffen, die Menschheit zur Konsumtion
her Güter anregen, galt bisher als eine der vornehmsten
Aufgaben einer richtig erkannten und geleiteten Han-
delspolitik. Die Bedürfnisanerziehung wurde von den
Industriestaaten sorgsam gepflegt. Sie bildete eine der
treibenden Kräfte in dem Kampf um die Absatzgebiete,
als welcher die Weltwirtschaft sich darstellt. Seinerseits
hat der Kampf um die Absatzgebiete die wohlfeile
Massenproduktion grossgezogen, bei der die Ausnutzung
her Rohstoffe weniger zweckentsprechend, aber desto
rascher und lohnender sich vollzieht als bei Qualitäts
ware.
Hierin wird die Nachkriegszeit einen durchgreifenden
Handel bringen. Bei der schier unbegrenzten Produk
tionsfähigkeit, den eingeengten Absatzverhältnissen und
besonders aber bei den knappen und feuern Rohstoffen
wird es unerlässlich sein, die Produktion so hochwertig
als nur immer möglich herzustellen. Sodann wird sich
hie Produktion der Zukunft vor allem die weitgehendste
Und zweckmäßigste Ausnutzung des Rohmaterials ange
legen sein lassen.
Sparsames Haushalten mit dem Rohmaterial lag nicht
lr u Sinne der industriellen Entwicklung der Neuzeit. Es
Salt, rasch, viel, billig und zugleich lohnend zu produ-
Meren. Produzenten und Konsumenten ging das Ver
ständnis für die Dauerhaftigkeit des Produktes ab. Der
Geist der Materialbetrachtung war nicht auf die Her
stellung von Dauerwerten gerichtet. Dass mit demselben
Rohmaterial und mit Einsetzung von weniger Arbeit
ein vergängliches, dagegen mit der Einsetzung von mehr