Full text: Luxemburgisches Erwerbsleben im Weltkriege

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nicht mehr zum Versand. Die auswärtigen Verbraucher 
interessierten sich nur mehr für gutes, hauptsächlich 
bestes Material. 
Ihren Höhepunkt hatte die damalige Konjunktur im 
Monat Juli 1915 erreicht, wo 637,000 t gefördert wur 
den. Sie sank dann stufenweise herunter und reichte 
bereits im Oktober nur mehr an 488,000 t heran. Gegen 
den Jahresschluss war jede solide Anregung zu ver 
missen. Während in früheren Jahren um diese Zeit die 
Abschlüsse für das zweite Semester des darauffolgenden 
Jahres bereits getätigt waren, blieben sie noch immer 
in der Schwebe. Zu langfristigen Abschlüssen Hessen 
sich die Käufer nicht herbei. Notwendigerweise war auch 
die Preisbildung uneinheitlich. Kalkige Minette wurde 
zu dem Durchschnittssatze von 35 Fr. pro 10 t für 
28 prozentiges Material gehandelt; kieselige, bei welcher 
nur noch Stollenerz in Betracht kam, notierte durchweg 
37.50 Fr. bei 34°/o Eisengehalt mit einer Erhöhung von 
2.50 Fr. für jedes weitere Prozent. 
Neben der Preisverschlechterung trugen aber noch wei 
tere Umstände dazu bei, die Verhältnisse am Erzmarkt 
zu beeinträchtigen, nämlich die Verteuerung der Spreng 
stoffe und die Steigerung der Arbeitslöhne. Anstelle der 
Salpetersprengstoffe mussten Chloratsprengstoffe zur Ver 
wendung kommen, welche bei höheren Preisen eine weit 
geringere Sprengwirkung zeigten. Die Arbeitslöhne, wel 
che sich seit dem Kriegsbeginn behauptet hatten, zeigten 
bereits gegen Ende des Jahres 1914 eine sanft anstei 
gende Tendenz, die sich während des Jahres 1915 fort 
setzte und bei dem Eintritt der Konjunkturverschlech 
terung etwa 6°/o betrug. Die meisten Betriebsmateria 
lien, wie beispielsweise Grubenholz, hatten sich inzwischen 
merklich verteuert,
	        
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