Full text: Die Grundbesitz- und Wohnungsverhältnisse in Düsseldorf und ihre Entwicklung seit 1903

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E. Die Wohirangsfürsorge. 
I. Die Bestrebungen der Stadt Düsseldorf. 
1. Gnmdbesitzerwerb. 
Eine planmässige Bodenpolitik der Stadt Düsseldorf ist noch nicht viel älter als 10 Jahre. 
Ihre erste Aufgabe war die Erwerbung von Gelände durch die Stadt, die dadurch einerseits sich 
ohne Ueherteuerung und hei Zeiten in den Besitz der für öffentliche Bauten früher oder später 
benötigten Grundstücke setzte, anderseits zum Vorteil mancher daraus bestrittener Kulturausgaben 
am Wertzuwachs des Grund und Bodens selbst partizipierte, nicht zuletzt aber auch Mittel in 
die Hände bekam, ie nach Bedarf durch Beeinflussung des Grundstücksmarktes als potenter Käufer 
oder gewichtiger Verkäufer auf die Grundstückspreise regulierend einzuwirken. Gerade aus letzteren 
Gesichtspunkten heraus legte die Preussische Regierung in einem Ministerialerlass vom 19. Marz 1901 
den Gemeinden die Erwerbung „tunlichst vieler Grundstücke dringend ans Herz da die „bestehende 
Bodenteuerung als ein Haupthindernis für die Beschaffung billiger und zugleich hygienisch einwand 
freier Wohnungen“ anzusehen sei. , , „ n , , 
Die Stadt Düsseldorf hatte bis zu diesem Zeitpunkte der Frage des Grunderwerbs wenig 
Beachtung geschenkt. Ihr gesamter Grundbesitz stellte sich im a re au , ' 1Qr vi a 
repräsentierte einen Wert von nur rund 10 Millionen Mark. Am 17. Dezember 1901 aber 
beschlossen die Stadtverordneten die Bildung eines Grundstucksfonds, dem sie ein etriebs- 
kapital von 5 Mill. Mark zur Verfügung stellten, und zwar aus Anleihemitteln in der Eiwagung, 
dass die zukünftigen Geschlechter von einem grossen städtischen Grunbesitz den meisten Nutzen 
haben werden und es darum unbillig sein würde, den derzeitigen Steuerzahlern allem die finanzielle 
Last für die umfangreichen Grundstücksankäufe aufzubürden. Die Verwaltung dieses Grundstucks- 
Ws, der sich bald zu einem Grundstücksgeschäft grossen Stils entwickelte hat in den nach 
folgenden Jahren eine äusserst rege Tätigkeit entfaltet. Hierüber unterrichtet folgende Tabe le. 
Tab. CXXIX. 
Stand vom 
Bestand an 
Grundstücken f 
ha 1 ar 1 qm j 
31. 3.1902 
83 
53 
76 
„ „1903 
86 1 
84 
86 
„ „ 1904 
88 
80 
37 
„ „1905 
134 
25 
30 
„ „ 1906 
163 
49 
32 
„ „ 1907 
249 
91 
70 
„ „1908 
285 
73 
10,5 
„ „1909 
284 
27 
09,5 
„ „1910 
309 
37 
02,5 
„1911 
695 
49 
70,5 
» „ 1912 
876 
60 
1 95,5 
Buchwert 
Mk. 
6 993 477 
7 802 966 
8 417 933 
10 761464 
12 148 322 
13 636 181 
17 594 273 
20 131 661 
20 943 257 
22 803 385 
27 001118 
Pf. 
9.1 
9.2 
9,2 
10,6 
11,0 
10,0 
10,9 
11,8 
10,8 2 )| 
11,4 
11,3 
Xm Laufe des Etats - 
jahres wurden an 
gekauft oder über 
wiesen 
ha 
qm 
» .,1910 309 37 02,5 2,8 i i 11d ™ „ XiIU . _ 
» » 1911 695 49 70,5 6,2 22 803 385 56 , 11,4 Q8 
• » 1912 876 60 95 5 79 27 001118 57, 11,3 3 08 « • I • I • 
_ . a Q/i Jahre 1902 auf 877 ha im Jahre 1912 
131 Der stadtische Grundbesitz ist von rund 84 a . . d Anteil an der Gesamt- 
0L3.) ge stie g en, also auf mehr als das Zehdeinen Jahre ist eine stete 
he des Stadtgebietes von 1,7 v. H ; auf ^ 1 £ 1909 bis 31 . 3. 1910 zeigt, nach einem 
T ‘*‘ 1 L1/,n. d ÖV mit 
3. Gleichzeitig stieg fdnTrtete 
'.• J i- o.j gestiegen, also aui mm als ® as ^ 7 9 [m Laufe der ze igt, nach einem 
fläche d!s Stadtgebietes von 1,7 v. & 4 i 90 9 ^ 3 -^Rückfchlag, der mit 
Aufwärtsbewegung zu verzeichnen, nui^ Jahre zuvor, prozen uah ^ ^ Eingeme i n dungen zu 
geringen Rückgang der absoluten ■ hr a l s das Doppelte vorwiegend auf umfang- 
fler Vergrösserung des Stadtgebietes um men ^ folgende n Jahres ist vorwi g 
sammenhing. Der ausserordentlich star 6 Düsseldorf hat sich von 
7 Mill. Mk. auf 27 Mill. Mk. vermehrt und macn 
Oh- der MW. 
nicht gezögert, Wohnungen selbs zi 
als dringend erforderlich erscheinen Hessen. 
Die G—— 
„ 2 ) Gesunken infolge der Vermehrung des Ue 
Vorortgemeinden.
	        
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