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gewöhnlich an den Tagen der Personenstandsaufnahme, 1905 und 1910 aber (im ersteren Falle
ausserdem anlässlich der Personenstandsaufnahme) gelegentlich der Volkszählungen, vorgenommen
worden sind. Bis 1906 (einschliesslich) wurde bei der steuerlichen Personenstandsaufnahme nur da ein
Fragebogen über leere Wohnungen usw. zurückgelassen, wo auf mündliches Befragen von dem Leer
stehen einer Wohnung Mitteilung gemacht war. 1 ) Seit 1905 dagegen wird für jedes Haus, gleich-
gütig ob es leerstehende Wohnungen enthält oder nicht, eine Fragekarte ausgefüllt und damit ein
Kontrollmittel geschaffen, das für Erzielung grösserer Genauigkeit von erheblicher Bedeutung ist.
Auf diese Verbesserung der Methode ist es im wesentlichen zurückzuführen, dass bis 1905 ein
Parallelismus zwischen der Wohnungserstellung und dem durch die Statistik erfassten Stande der
Nachfrage nicht zu erkennen ist, während er in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts deutlich zu Tage
tritt, wie dies in Tab. XVII und in der graphischen Darstellung auf S. 21* deutlich wird.
Tab. XVII.
ßeinzunahme an Woh-
Zahl der leerstehenden
nungen im Laufe des
Kalenderjahres
Wohnungen
Jahr
in °/ 0 des
in % des
absolut
Wohnungs-
absolut
Wohnungs-
bestandes
' bestandes
1903
2666
5,73
2660
5,51
1904
2854
5,80
2238
4,36
1905
2980
5,73
2322
4,28
1906
1756
3,06
2137
3,64
2,43
1907
1296
2,19
1461
1908
1255
2,08
2,02
1303
2,12
1909
1247
1425
2,28 .
1910
2290
3,64
2040
3,13
Der ausserordentlich hohe Prozentsatz leerstehender Wohnungen bis 1905 entspricht der
lebhaften Bautätigkeit. Mit der folgenden Abnahme der Wohnungsproduktion sinkt auch bis 1908
die Quote der leerstehenden Wohnungen, bis unter das wünschenswerte Muss. Betrug 1906 die
Spannung zwischen den Prozentsätzen der leerstehenden und der neuerstellten Wohnungen noch 0,58 °/o,
so schwindet sie in den beiden nächsten Jahren unter dem Einfluss der brachliegenden Bautätigkeit
derart, dass 1908 der Prozentsatz des Leerstehens und des Reinzugangs von Behausungen 2,1
beträgt. Mit 1909 stockt dann die rückläufige Bewegung des Wohnungsmarktes seit 5 Jahren zum
ersten Male, aber die Quote der leerstehenden Wohnungen steigt 1909 nicht infolge der noch weiter
zurückgegangenen Wohnungserstellung, sondern vielmehr unter der Wirkung eines bis dahin nicht
deutlich beobachteten Faktors, des Nachlassens der Nachfrage im Verhältnis zur Bevölkerungs
zunahme, das nur aus einem engeren Zusammendrängen der Bevölkerung erklärt werden kann. Über
3 °/o aber gelangt die Ziffer trotzdem noch nicht; erst 1910 steigt sie auf 3,13 °/o, um 1911 mit ins
gesamt 2257 leerstehenden Wohnungen in Alt-Düsseldorf 3,16 °/o z ) zu erreichen.
So zeigt sich in dem Auf und Ab des Wohnungsmarktes das Abbild einer fast naturgesetz
lichen Entwickelung; Ebbe und Flut wechseln einander ab, und es ist dafür gesorgt, dass weder
ein Minimum noch ein Maximum gar zu lange die normalen Verhältnisse stört. Diese Einsicht, die
vor allzu beängstigender Sorge bei Erreichung selbst vorübergehend extremer Zustände bewahrt,
wird bestärkt durch Tab. XVIII (S. 23*), welche die Entwickelung des Wohnungsmarktes
anderer deutscher Gressstädte in einer anderorts noch nicht erreichten Vollständigkeit zur
Darstellung bringt. Wie sehr aber beim zeitlichen Verlauf dieses Auf und Ab stets örtliche Ein
flüsse sich geltend machen, lehrt ein vergleichender Blick auf die für die einzelnen Städte so
verschiedenen Jahre der höchsten und der niedrigsten Ziffern.
4. Die Wohmmgserstellung in den statistischen Bezirken.
Die Verteilung der neu gewonnenen Wohnungen auf die statistischen Bezirke
weist naturgemäss viele verwandte Züge mit der Verteilung der Wohngebäude überhaupt und deren
Geschosszahl (vergl. oben S. 16*) auf, wie Tabelle 5 a des Tabellenwerkes 8 ), insbesondere auch die
nachfolgende Tab. XIX (S. 24*) deutlich macht. * 2 3 *
0 Vgl. Statistische Monatsberichte der Stadt Düsseldorf 1906, Nr. 5 Anhang.
2 ) Näheres über die Ergebnisse der Zählung von 1911, unter besonderer Berücksichtigung auch der einge-
meindeten Vororte, siehe Statistische Monatsberichte der Stadt Düsseldorf 1911, (Sonderbeilage) Seite XXXVII.
3 ) Tabellen 5h und 5c enthalten die dazu gehörigen Verhältnisberechnungen; die wenigen in anderen als
Wohngebäuden geschaffenen Wohnungen bleiben unberücksichtigt.