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keit 1903—1905 und 1910 mit niedrigem Durchschnitt einer-, die Jahre 1906 und 1909 mit
höherem Durchschnitt im Zeichen einer niedergehenden oder brachliegenden Bautätigkeit anderseits
gegenüber; und dies nicht ohne Grund, da in schlechten Jahren mit der Massenproduktion
von Miethäusern vor allem anderen der Bau von Kleinwohnungen leidet. Das Material
hinsichtlich der Erstellung der 1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6-, 7-, 8- und mehrräumigen Wohnungen in den
einzelnen Jahren gibt Tabelle 2 a des Tabellenwerkes. Aus ihr schöpft die nachfolgende Betrachtung,
welche die Wohnungsgrösse, nach Klein-, Mittel- und Grosswohnungen geschieden, ins Auge fasst.
2. Die einzelnen Wohnungsgrössen.
Als „Kleinwohnungen“ werden Wohnungen mit 1 bis 3 Wohnräumen bezeichnet. Ihnen
gilt in der Gressstadt mit einer breiten unteren Bevölkerungsschicht — die Arbeiterbevölkerung und
ein grosser Teil des Mittelstandes gehöi’t dazu — die stärkste Nachfrage, wie überhaupt infolge spezi
fisch grossstädtischer Bevölkerungstatsachen (frühe Heirat und Selbständigmachung, hohe Mieten) die
Kleinwohnungen für die Unterbringung der Bevölkerung die bedeutendste Rolle spielen. Deshalb
nimmt es nicht Wunder, wenn die Kleinwohnungsfrage weitaus im Vordergrund aller wohnungs
politischen Probleme und Massnahmen steht, die von der privaten und öffentlichen Wohnungs
fürsorge ergriffen werden, wohnten doch nach der Wohnungszählung von 1910 über die Hälfte aller
Düsseldorfer — 54,73 % — in Kleinwohnungen und diese machten 63,84 % von allen Woh
nungen aus.
Im Jahracht 1903 bis 1910 wurden in Alt-Düsseldorf 8890 Kleinwohnungen, das sind 53,4 °/ 0
aller neu erstellten Wohnungen, auf den Wohnungsmarkt gebracht. Diese Ziffer entspricht nicht dem
Anteil, den noch die Wohnungszählung von 1905 den Kleinwohnungen am Gesamtbestande ein
räumen konnte und lässt die mannigfachen Klagen über die Lücken des Kleinwohnungsbaues
begreiflich erscheinen. Die Verteilung auf die einzelnen Jahre zeigt Tabelle XXL
Tab. XXI.
Geschaffene
1
% aller neu-
°/ 0 aller
Geschaffene
°/ 0 aller neu-
% aller
Klein-
geschaffenen
1903 bis 1910
Klein-
geschaffenen
1903 bis 1910
Jahr
Wohnungen
in Alt-Düssel-
Wohnungen
des vorstehend
geschaffenen
Jahr
Wohnungen
in Alt-Düssel-
Wohnungen
des vorstehend
geschaffenen
dorf
genannten
Klein-
dorf
genannten
Klein-
absolut
Jahres
Wohnungen
absolut
Jahres
Wohnungen
1903
1357
50,7
15,3
1908
712
56,1
8,0
1904
1617
56,7
18,2
1909
639
49,3
7,2
1905
1824
60,6
20,5
1910
1155
49,5
13,0
1906
1907
936
650
51,4
46,9
10,5
7,3
Insgesamt
8890
53,4
100,0
In dieser Verteilung ist unschwer scharf ausgeprägt der allgemeine Verlauf der Bautätigkeit
zu erkennen, der oben (Seite 11*) dargelegt wurde, und wie er auch mit noch zu besprechenden
Ausnahmen bei den anderen Gruppen vor sich gegangen ist. Wichtiger ist der Anteil, den die
Kleinwohnungen an der Gesamterstellung überhaupt haben.
Der Anteil der Kleinwohnungen an der Gesamterstellung der einzelnen Jahre
schwankt hiernach zwischen 60,6 im günstigsten Baujahr 1905 und 47,0 °/o in 1907, dem Jahre brach
liegender Bautätigkeit. Dass hier freilich der Parallelismus mit dem Auf und Ah der Baukonjunktur nicht
völlig gewahrt bleibt, zeigt ein Vergleich der Jahre 1908 und 1909 einer-, 1910 anderseits. Werden
die beiden Hälften der Berichtsperiode zusammengefasst und einander gegenübergestellt (1903/1906
und 1907/1910), so fällt der ausgesprochene Rückgang des Anteils der Kleinwohnungen
an der Gesamtbautätigkeit ins Auge. Werden die Kleinwohnungen an der Hand von Tabelle 2 a
des Tabellenwerks weiter in ihre Einzelbestandteile — Wohnungen mit 1 Wohnraum, mit
2, mit 3 Wohnräumen — geschieden, zeigt sich, dass die Herrstellung von 1 räumigen Woh
nungen heute zur Bedeutungslosigkeit herabgesunken ist, wohl nicht zuletzt weil die neueren
baupolizeilichen Bestimmungen im Interesse der öffentlichen Gesundheit Vorschriften erlassen haben,
die den Bau solcher kleinsten Typen nur selten noch rentabel erscheinen lassen. Während 1903/1907
noch 112 Wohnungen mit 1 Wohnraum gebaut wurden, waren es 1908 bis 1910 nur deren 4. Sehr
viel mehr wurden 2 räumige Wohnungen auf den Markt gebracht. (3122= 18,8°/ 0 ); sie spiegeln
den Einfluss der Konjunktur am getreuesten wieder (siehe Tabelle 2b des Tabellenwerks); ihr Anteil
betrug z. B. 1905 24,4, 1909 dagegen nur 12,8 %; die stärkste Gruppe bilden die Behausungen
mit 3 Räumen (5652 = 34,0%), von denen erstellt wurden
1903:
794
1907:
447
1904:
997
1908;
503
1905:
1062
1909:
470
1906:
563
1910:
816