Full text: Die Grundbesitz- und Wohnungsverhältnisse in Düsseldorf und ihre Entwicklung seit 1903

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- Im Durchschnitt des Jahrachts entfielen von allen Umsätzen etwa je ein Drittel auf Par 
zellen von 201—500 und von über 1000 qm, ein Fünftel auf Mittelgrössen (501—1000 qm), ein 
Siebentel auf die kleinsten Grössen (bis 200 qm). Letztere, zu der u. a. auch üebereignungen 
von Gartenparzellen, Ergänzungskäufe usw. gehören, und mit deren Mehr oder Weniger charakte 
ristischerweise das Mehr oder Weniger der Errichtung von Nebengebäuden (vergl. oben S. 14*) 
Hand in Hand geht, haben bis 1906 absolut und relativ zu-, von da abgenommen. Wichtiger 
ist die ähnliche Entwicklung in der Gruppe der grössten Flächen, nur dass hier die absolute Zahl 
der Umsätze zwar ebenfalls 1906, die relative aber erst 1907, wo über vier Zehntel aller Geschäfte 
derartig grosse Terrains umsetzen, das Minimum erreicht. 1909 und 1910 zeigt für sie starkes 
Nachlassen; in diesen Jahren konzentriert sich das Interesse in erhöhtem Masse auf die mittleren 
Grössen, insbesondere auf die Gruppe 201 bis 500 qm, deren Kurve aus natürlichen Gründen mit 
derjenigen der Bautätigkeit (vergl. oben Tab. Y auf S. 14*) fast genau parallel läuft. 
Die Verschiebungen im Anteil der verschiedenen Grössenklassen, die ja gleichzeitig alles 
in allem deutlich verschiedenen wirtschaftlichen Charakter tragen, sind nicht ohne wesentlichen Ein 
fluss auf die Bewegung der Umsatzwerte. Mehr freilich steht gerade diese in engstem Zusammen 
hang mit der öi’tlichen Verteilung der umgesetzten Grundstücke, die eingehender nachstehend unter b 
behandelt wird. 
Der Gesamtwert des unbebauten Bodens, der seinen Besitzer im Jahracht wechselte, 
betrug nach Tab. XXXIV 123,97 Millionen Mark; daran partizipierte die erste Hälfte des Jahrachts mit 
58,15 °/o (Umsätze 58,15, Flächen 53,6 °/o), die zweite mit 41,85 °/ 0 (Umsätze 41,85, Flächen 46,4 o/ 0 ). 
Infolge der Beteiligung von Wertklassen aller Art im Grundstückshandel, infolgederen ein gewisser 
Ausgleich stattfindet, läuft die Entwicklung der Gesamtwerte in den einzelnen Jahren fast parallel 
mit der Zahl der Kauf- und Tauschgeschäfte, nur dass diese ihren Höhepunkt 1903, die Umsatz 
werte der unbebauten Grundstücke dagegen 1906 erreichten, da in diesem Jahre bei ziemlich leb 
haftem Umsatz der durchschnittlich bei jedem Veräusserungsgeschäft in Frage stehende Boden 
wert am höchsten war. Er betrug: 
1903 
25 474 
Mk. 
1904 
25 522 
77 
1905 
27 792 
77 
1906 
34 099 
77 
1907 
30181 
77 
1908 
19712 
77 
1909 
26377 
77 
1910 
34 069 
77 
Aber auch abgesehen von 1906 ist hiernach im allgemeinen der Durchschnittswert des einzelnen Um 
satzes sehr hoch, was aus genauen Vergleichungen mit anderen Städten besonders klar werden würde. 
Mehr als in anderen Städten blüht in Düsseldorf — wie auch schon aus den Flächen 
verhältnissen zu schliessen war — angesichts verhältnismässig hoher Bodenwerte das Massengeschäft, 
das in der sprunghaften Entwicklung der Stadt und ihrem schon vor den grossen Eingemein 
dungen sehr erheblichem Gebiet 1 ) mit einer Fülle demnächstiger oder späterer Bebauung harrenden 
Neulandes besonders günstige Vorbedingungen gefunden hat. In welchem Masse letzteres in Frage 
kommt, zeigt die anders geartete Bewegung der durchschnittlich pro qm gezahlten Preise. 
Sie betrugen rund; 
1903 
21 Mk. 
1907 
8 
1904 
17 „ 
1908 
12 
1905 
15 „ 
1909 
18 
1906 
16 „ 
1910 
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Dieser Durchschnitt stellt sich ganz naturgemäss nicht ohne weiteres in den Jahren am 
höchsten, in denen das Terraingeschäft besonders blüht, sondern vielmehr in denjenigen, die von 
regerer Baulust beherrscht sind, weil in diesen, worauf schon oben hingewiesen wurde, das Ver 
hältnis zwischen Spekulationsgelände und baureifem Boden sich im Gesamtumsatz zugunsten der 
zweiten Gruppe verschiebt; das Jahr 1910 ist hierfür besonders bezeichnend, während der geringe 
Durchschnitt des Jahres 1907 in der oben für dessen Grundstücksgeschäft gegebenen Charakteristik 
seine Erklärung findet. 
b) Die statistischen Bezirke. 
Nach Tabellen 7a und 8a des Tabellenwerks verteilen sich die Kauf- und Tauschgeschäfte des 
Jahrachts 1903 bis 1910 in unbebautem Grund und Boden auf die einzelnen statistischen Bezirke 
wie folgt: 
*) Au zweiter Stelle unter allen rheinischen Städten.
	        
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