42*
I. Altstadt
141
Mk.
VII. Derendorf-Golzheim . . .
19 Mk.
II. Hafenviertel
44
VIII. Mörsenbroich
10
III. Ständehaus-Floraviertel .
43,5
IX. (bis 1905)
22 0
IV. Östliche Friedrichstadt .
67,5
X. Oberbilk Lierenfeld . . .
17
V. Mittelstadt
121
XI. Volksg.-Krankenhausviertel .
9
VI. Hofgarten viertel....
73
>3
XII. Äusserer Südwesten . . .
5
Im einzelnen sind die Preise innerhalb der einzelnen Bezirke örtlich sehr verschieden.
So verringert sich der Bodenpreis im allgemeinen einmal vom Zentrum nach aussen und zum anderen,
von Besonderheiten — wie insbesondere Grösse der Abschnitte und Ausnutzungsmöglichkeit im
einzelnen — abgesehen, mit der wachsenden Entfernung von den in jedem Bezirk in grösserer
oder geringerer Zahl vorhandenen Verkehrszentren zweiten und dritten Ranges.
Weitaus an der Spitze stehen Altstadt (141 Mark pro Quadratmeter) und Mittelstadt
(121 Mark pro Quadratmeter) als die Bezirke, in denen das gewerbliche und Yerkehrsleben der
Grossstadt am mächtigsten pulsiert, wo für die Gestaltung der Bodenpreise darum nicht die Renta
bilitätsberechnung normalen Wohnungsbaus massgebend ist, sondern wo der noch unbebaute oder
frei werdende Boden gemeinhin entweder für Luxuswohnhäuser (Beispiel: Königsallee), die zu Lieb
haberpreisen verkauft, vermietet, in Selbstrechnung gestellt werden können, oder aber und vor allem
zu Geschäftspalästen und erstklassigen Ladengeschäften verwandt wird. In schon recht weitem
Abstand folgen das Hofgartenviertel (73 Mark pro Quadratmeter) und die östliche Friedrichstadt
(67,5 Mark), denen sich nach wiederum beträchtlichem Sprunge mit fast gleichen Durchschnittssätzen
das gewerbereiche Hafenviertel (44 Mark) und das Ständehaus-Floraviertel, das als gut bürgerliches
Wohnquartier sich immer mehr 2 ) zum Beamtenviertel ausbildet, anschliesst. Noch nicht halb so
hohe Preise erzielte im Durchschnitt Derendorf mit Golzheim (19 Mark), wobei freilich daran
erinnert werden muss, dass wie oben (S. 39*) schon bemerkt, der weitaus grösste Teil der umge
setzten Flächen ziemlich hoch im Norden gelegen ist, während die hochbewerteten Gelände gegen
den Rhein hin wegen ihrer alles in allem doch nicht allzu grossen Zahl den Durchschnitt nicht
entscheidend zu heben vermögen. Mehr schon ist dies der Umgegend des Zoologischen Gartens im
Bezirk IXa (29 Mark) 8 ) möglich, dessen Durchschnittspreis noch denjenigen des nächsten der
äusseren Bezirke, Oberbilk-Lierenfeld, um mehr als zwei Drittel übertrifft. Mit 14 Mark pro Quadrat
meter 4 ) schliesst sich der Oberbilk-Lierenfeld in seinem grössten Teile verwandte Stadtteil Flingern
an. Den Beschluss machen Mörsenbroich (10 Mark), das Volksgarten-Krankenhausviertel (9 Mark)
und der äussere Südwesten mit Hamm und Flehe, dessen niedriger Durchschnittspreis (5 Mark)
nicht zuletzt mit den Zwecken der hier durchgeführten grossen Kaufgeschäfte (vergl. oben S. 39*)
und der Art des dabei in Frage kommenden Bodens zusammenhängt.
Eine kritische Beurteilung dieser Bodenpreise muss, so lockend sie auch wäre, an dieser
Stelle gemäss dem eingangs aufgestellten Arbeitsprogramm entfallen; zudem würde sie im Grunde
eingehende monographische Untersuchungen der einzelnen Bezirke mit allen dort Angebot und Nach
frage bestimmenden Momenten voraussetzen, wozu hier Raum wie Beruf fehlt. So sei für die
Bewertung der eben behandelten Ziffern lediglich noch betont, dass es sich bei ihnen um Durch
schnitte eines Jahrachts handelt, dass aber die Bodenpreise in den einzelnen Bezirken nicht nur, wie
hervorgehoben, örtlich, sondern auch zeitlich grosse Verschiedenheiten aufweisen. Dies erhellt
aus Tab. XXXIX, die auf der Tabelle lOd des Tabellenwerks beruht. Weiteres eingehendes
Tabell enmaterial aus diesem Kapitel musste aus Raumrücksichten ungedruckt gelassen
werden; es steht Interessenten zur Einsichtnahme gern zur Verfügung.
Tab. XXXIX.
Von den
durch Kauf oder
Tausch umgesetzten unbe-
Bezirk
bauten Grundstücken kostete durchschnittlich ein qm
1903
1904
1905
1906
1907
1908
1909
1910
1903/1910
i.
Altstadt
152
151
111
157
137
214
78
127
141,o
ii.
Hafenviertel
30
29
31
41
44
57
64
53
44,o
in.
Ständehaus-Floraviertel ....
43
53
39
58
5
27
68
55
43,5
IV.
Oestliche Friedrichstadt . . .
74
68
67
56
96
79
75
25
67,5
V.
Mittelstadt
89
97
92
166
182
131
210
121,o
VI.
Hofgartenviertel
64
77
63
67
32
109
52
123
73,o
VH.
Derendorf-Golzheim
16
15
20
16
19
12
20
34
19,o
VIII.
Mörsenbroich
9,4
7
7,6
11
4,9
8,5
9,2
24
10,0
IXa.
Zoolog.-Gartenviertel ... 1
34
33
ll|
23
33
15
40
32
29,o
IXb.
Flingern /
1
12
7,8
14
18
17
14,o
X.
Oberbilk-Lierenfeld
17
20
13
14
13
21
24
12
17,o
XI.
Volksgarten-Krankenhaus-Viertel
1,4
6
3,6
7,3
7,6
10
11
23
9,o
XII.
Aeusserer Südwesten ....
4,3
5,3
5,4
2
1,9
4,4
6,3
12
5,3
Insgesamt
21
17
15
16
8,4
12
14
15
15,5
') 1006 bis 1910 IXa (Zoolog.-Gartenviertel mit Grafenberg): 29 Mark; IXb (Flingern): 14 Mark.
2 ) Vergl. Thallieimer a. a. O., S. 222. s ) Durchschnitt 1906 bis 1910. 4 ) Desgleichen.