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In dieser Uebersicht kommt die Verschiebung des Angebots und der Nachfrage von einer
Lage innerhalb des statistischen Bezirks zu einer anderen, aber auch nicht minder wachsendes und
sich minderndes Interesse für einen ganzen Stadtteil zum Ausdruck, wobei sich freilich die Wir
kungen dieser beiden Momente in höchst ungleichmässiger Weise teils durchkreuzen, teils verstärken,
teils aufheben. Alles in allem kann inan, unabhängig von dem Auf und Nieder der Konjunktur
ein Steigen der Grundstückspreise feststellen; scheinbare, aber eben wegen des Wechsels in Lage,
Zahl und Art der umgesetzten Grundstücke gemeinhin wirklich nur scheinbare Abweichungen von
dieser Regel und zugleich die bedeutendsten Schwankungen überhaupt finden sich in denjenigen
Bezirken, welche — oft trotz ihrer nach der Zahl der Quadratmeter kleineren Ausdehnung — die
grösste Mannigfaltigkeit der „Lagen“ aufweisen, und in denen die Zahl der Umsätze für die einzelnen
Jahre überhaupt oder doch zum Teil so klein war, dass Ausgleichungen nur zum geringen Teil ein-
treten konnten, wie z. B. in der Altstadt (1), in der 1908 3 Grundstücksgeschäfte effektuiert wurden
und einen Dm-chschnittspreis von 214 Mark pro Quadratmeter (Maximum des Jahrachts) ergaben,
während das Jahr darauf mit nur 78 Mark das Minimum der Periode brachte. Ähnlich gross, bei im
allgemeinen aber deutlich erkennbarer Einheitlichkeit der Tendenz sind die zeitlichen Verschieden
heiten in der Mittelstadt (V), wo sich 1903 der Durchschnittspreis auf 89 Mark und 1909 auf 210
Mark stellte. Sehr erheblich sind die zeitlichen Differenzen auch im Hofgartenviertel (VI), —
Maximum: 123 Mark, Minimum: 32 Mark — gewesen, weniger gross in den danach verbleibenden
Bezirken der inneren Stadt II (Hafenviertel), HI (Ständehaus-Floraviertel), IV (Oestliche Friedrich
stadt) und, wenn dieser Stadtteil auch hier zu den „Innenbezirken“ gerechnet werden darf, Deren
dorf Golzheim (VII). Im allgemeinen ist dabei der Durchschnittspreis höher in den schlechten
Jahren, niedriger in den Jahren mit lebhaftem Umsatz. Der Grund dieser Erscheinung ist bereits
oben gegeben worden. Eine Ausnahme bildet insbesondere das Jahr 1907 im Ständehaus-Floraviertel,
wo freilich nur 6 Kaufgeschäfte mit einer Umsatzfläche von rund 1167 qm getätigt wurden, so dass
besondere Schlüsse daraus nicht zu ziehen sind.
Am geringsten sind die Unterschiede zwischen den höchsten und niedrigsten Jahresdurch
schnitten in den Aussenbezirken mit lebhaftem Umsatz, der trotz oft bedeutender Preisunterschiede
im einzelnen Falle doch einen Ausgleich innerhalb der einzelnen Jahre herbeiführte. Die Steigerung
der Grundpreise zeigt sich besonders ausgeprägt in den Bezirken VIII (Mörsenbroich), XI (Volks
garten- Krankenhausviertel) und XII (Aeusserer Südwesten).
Kauf und Tausch 1903 bis 1910 in behauten Grundstücken,
a) Allgemeiner Ueberblick.
Wenn das Häusergeschäft sich in vielen Stücken auch parallel dem Umsatz in unbe
bautem Grund und Boden vollzieht: Die Tabellen 12 a bis 16 des Tabellenwerks zeigen doch alles
in allem wie im einzelnen wesentliche Unterschiede auf.
Der Besitzwechsel in bebauten Grundstücken hat sich während des Jahrachts 1903 bis
1910, zunächst in grossen Zügen, wie folgt vollzogen:
Tab. XL.
Bebaute Grundstücke
Jahr
Umsatz-
Fläche
Wert
zahl
in ha
Milk Mk.
1903
642
50,4
41,8
1904
703
78,5
48,1
1905
738
98,0
53,4
1906
846
125,8
71,6
1907
620
33,9
40,1
1908
501
26,0
32,4
1909
461
25,1
33,0
1910
331
19,4
24,1
1903 bis 1910
4842
457,2
344,5
Obwohl noch zu Ende der Berichtsperiode Alt-Düsseldorf nur etwa zu einem Drittel bebaut,
zu zwei Dritteln aber unbebaut war, ist hiernach die Zahl der Häuserumsätze 1903 bis 1910 ins
gesamt (4842) doch grösser gewesen als diejenige der Terrainumsätze (4442). Beim Vergleich der
umgesetzten Fläche freilich bleiben die bebauten Grundstücke (457 ha gegen 800 ha) fast um die Hälfte
zurück, dagegen sind sie hinsichtlich der umgesetzten Werte mit 344,5 Millionen Mark gegen 124
Millionen Mark fast um das Dreifache überlegen. Und zu diesen charakteristischen Gegenüber
stellungen tritt noch eine vierte: die 1903 bis 1910 umgesetzte Fläche macht in unbebauten Liegen
schaften 36,5% des am Ende der Berichtsperiode unbebauten Stadtgebiets aus, die mit Häusern
umgesetzte Fläche dagegen 40 °/o des bebauten Bodens. Nicht nur der Zahl der Umsätze und