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Danach kommt jede der 7 Wertklassen wie in jedem Jahre (vergl, oben S. 46*) so auch
— mit verschwindenden Ausnahmen — in allen Bezirken vor. In den Innenbezirken sind wegen
der hohen Durchschnittspreise zwar der kleinsten Geschäfte im allgemeinen wenig (am meisten unter
ihnen in der an kleinen und kleinsten Häuschen einst und noch immer so reichen Altstadt); die
meisten Geschäfte bewegten sich hier zwischen 50 000 und 150 000 Mark. Aber auch an recht
ansehnlichen Objekten der höchsten Wertklassen hat es in den Bezirken des Stadtinnern nicht
gefehlt, namentlich der Bezirk V (Mittelstadt) ist da zu nennen. So entfallen von allen Umsätzen
des Jahrachts, die sich zwischen 150 000 und 300 000 Mark bewegten, allein 37,6°/o auf Bezirk V und je
14,8 % auf I und IV; von denen zwischen 300 000 und 500 000 Mark 31,8 °/o auf V, 20,5 °/o auf I,
13,6 °/o auf VI. Noch mehr konzentrieren sich die 28 Umsätze von mehr als einer halben Million,
indem nicht weniger als 12 sich in der Mittelstadt, je 3 im Ständehaus-Floraviertel und in der
östlichen Friedrichstadt, 2 in der Altstadt vollzogen haben; in Aussenbezirken dagegen insgesamt
nur 6. Hier überwiegen, abgesehen wieder von IX (insbesondere IX a), das ähnlich wie die Innen-
bezirke gruppiert, die Umsätze zwischen 20 000 bis 50 000 Mark; Hervorhebung verdient noch die
starke Vertretung der 50 000 bis 80 000 Mark-Geschäfte in Oberbilk-Lierenfeld und der niedersten
Gruppe im Bezirk XII, auf dem etwa ein Drittel aller in ganz Alt-Düsseldorf 1903 bis 1910
getätigten Hausumsätze im Werte von nicht über 20 000 Mark kommen.
Weiterem Eindringen in die Materien dieses Kapitels bieten die Tabellen 12 a bis 16 des
Tabellenwerks ausreichende Handhabe.
III. Zwangsversteigerungen.
1. Die Zwangsversteigerungen vor 1903,
Im Rahmen des gesamten Grundbesitzwechsels spielen die Zwangsversteigerungen sowohl
was ihre Zahl als auch was die Summen der dabei in Betracht kommenden Flächen und Werte an
langt keine allzugrosse Rolle; ihre Gestaltung verdient aber trotzdem auch in diesen Vorbemerkungen
eine gesonderte, wenn schon nur kurze Betrachtung, weil sie für die Erkenntnis der wirtschaftlichen
Verhältnisse und der konjunkturalen Schwankungen im Immobiliengeschäft überhaupt charakteristisch ist.
Auch hier reicht die Statistik, dank Feig’s Zusammenstellung a. a. O. 1 ), bis 1898 zurück,
und für die damit beginnende, bis 1902 reichende „Vorperiode“ stellen sich — vgl. Tabelle 6 des
Tabellenwerks — ihre Zahlen wie folgt dar:
Tab. XLV.
Immobilien-Zwangsversteigerungen
Jahr
Zahl
Fläche
qm
Preis
Mk.
1898
75
39 957
3 162 880
1899
61
27 136
3 384 689
1900
48
20 204
2 535 635
1901
57
43 640
3 809 216
1902
60
71950
3 375 822
Auf je 1000 Kauf- und Tauschgeschäfte (vgl. oben S. 33*) kamen hiernach Zwangsversteige
rungen: 1898:67; 1899:44; 1900:32; 1901:49; 1902:55. Absolut und relativ am häufigsten
also waren sie zu Beginn des Jahrfünfts, bei flüssigem Geldmärkte, der, wie auf dem Grundstücks
markt so oft zu beobachten, auch damals die Zahl der Zwangsversteigerungen als Folge unüberlegter,
nicht gut fundierter Operationen vermehrte. Bis 1900, bis zum Beginn der aufsteigenden Konjunktur
gehen sie zurück, während gleichzeitig, wie wir sahen (oben S. 33*), die Kauf- und Tauschgeschäfte
Zunahmen. 1901 und 1902 folgten dann wieder, getreu dem umgekehrten Parallelismus zur Kon
junktur alkurve, Jahre vermehrter Subhastationen; mancher, der sich noch im Zenith der Wirtschafts
lage zu halten vermochte, erliegt nun der Ungunst der Zeiten.
Das gleiche Auf und Ab wie die Zahl der Zwangsversteigerungen lässt die versteigerte Fläche
von Jahr zu Jahr erkennen, und zwar in noch ausgeprägterem Masse so, dass bei günstigerer Wirt
schaftslage mehr kleine, bei ungünstiger mehr grosse Besitzer in Konkurs geraten. Die durch
schnittlich in jedem Einzelfalle subhastierte Fläche betrug
1898 533 qm 1901 766 qm
1899 445 „ 1902 1199 „
1900 421 „
Dass in all diesen Jahren mit Ausnahme allein von 1902 die Durchschnittsfläche bei Kauf
und Tausch grösser war als bei Zwangsversteigerungen, lehrt ein Vergleich dieser Ziffern mit den
oben in Tab. XXX (S. 33*) gegebenen.
>) S. 169.