Full text: Die Grundbesitz- und Wohnungsverhältnisse in Düsseldorf und ihre Entwicklung seit 1903

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auswärts Zuziehende sich je länger je mehr in den Vororten ansiedelten, wo ihnen zahlreiche gute 
und geeignete Plätze für die Bebauung zur Verfügung standen, während diese in den bevorzugteren 
Teilen Alt-Düsseldorfs nur noch in beschränkter Anzahl vorhanden waren. Das Ergebnis dieser 
Bewegung ist es, dass 1905 bis 1910 die Bevölkerung Düsseldorfs sich um rund 14 °/ 0 , diejenige 
der in einem Kreis mit 10 km Radius vom Corneliusplatz umgelagerten Vororte sich dagegen um rund 
19 °/ 0 x ) vermehrt hat. In Gross-Düsseldorf stellte sich die Zahl der Wohngrundstücke auf 
18 662; davon fallen 4589 auf die Vororte, die sonach mit rd. 6000 ha Fläche nur etwas über ein 
Drittel so viel Grundstücke bebaut haben als Alt-Düsseldorf mit seinen rd. 5000 ha. 
Weitaus die Mehrzahl der Wohngrundstücke (15 359 in Gross- und 11899 Alt-Düssel 
dorf) sind solche mit nur einem Gebäude nebst Hof und evtl. Garten. Mehrere Gebäude wurden 
nur dann als zu einem Grundstück gehörig betrachtet, wenn sie nicht allein räumlich einen Komplex 
bilden, sondern auch ihrem Zweck nach zusammengehören. Tab. LVI gibt ein Bild von den Ver 
änderungen, die das letzte Jahrzehnt in der Besetzung der Grundstücke mit Gebäuden gebracht hat, 
wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dass die vom Jahre 1901 angezogenen Zahlen nicht ganz 
vergleichbar sind, weil s. Z. auch eine Anzahl von Grundstücken ohne Wohnung mitgezählt 
worden ist. 2 ) 
Tab. LVI. 
Zahl der Grundstücke mit Gebäuden 
über- 
1 
2 
3 
4 
5 
6 und 
mehr 
haupt 
1910 Gross-Düsseldorf 
15 359 
2595 
516 
121 
34 
37 
18 662 
1905 
1901 
10 462 
8 735 
330 
1576 
1778 
3 mit 
446 
443 
7807 
98 
101 
Gebär 
36 
42 
iden 
35 
36 
12 653 
11135 
In der Zeit von 1901 bis 1910 ist also nur ein Grundstück mit 6 und mehr Gebäuden 
hinzugekommen, während sich die Zahl der Grundstücke mit 5 Gebäuden um 8 vermindert hat. 
Bezüglich der übrigen Grundstücke mit 1 bis 4 Gebäuden ist eine stetige Zunahme zu verzeichnen; 
so hat sich die Zahl der Grundstücke mit einem Gebäude seit 1905 um rd. 50 °/o, diejenige mit 
2 Gebäuden sogar um rd. 67 °/o vermehrt. Alle diese Anzeichen deuten darauf hin, dass die Zahl 
der Grundstücke mit mehreren Gebäuden sich anteilmässig von Jahr zu Jahr verringert. Das ist 
nicht etwa bloss eine Folge der Eingemeindungen, sondern ist auch für das alte Stadtgebiet für 
sich zu beachten: 1905 entfielen hier auf 100 Wohngrundstücke 125, 1910 124 Gebäude. 
Die Ursachen dieses Rückgangs sind verschieden, zweifellos gehört zu ihnen die Einwirkung der 
Bauordnung. Dass dieser Rückgang übrigens nicht allen Stadtteilen gemeinsam, manchen aber 
wiederum in besonders ausgeprägtem Masse eigen ist, zeigt Tab. LVII, welche gleichzeitig die 
Verteilung der Grundstücke und Gebäude auf die einzelnen statistischen Bezirke kenntlich macht. 
Tab. LVH. 
Bezirk 
1905 Zahl der 
1910 Zahl der 
Wohn 
grund 
stücke 
Gebäude 
Wohn 
grund 
stücke 
Gebäude 
absolut 
auf 100 
Grundstücke 
absolut 
auf 100 
Grundstücke 
I. Altstadt 
1177 
1496 
127 
1192 
1399 
117 
II. Hafenviertel 
362 
498 
138 
453 
588 
130 
III. Ständehaus-Floraviertel .... 
1061 
1270 
120 
1092 
1296 
119 
IV, Östliche Friedrichstadt .... 
1238 
1528 
123 
1467 
1712 
117 
V. Mittelstadt 
2012 
2340 
116 
2027 
2308 
114 
VI. Hofgartenviertel 
1510 
1726 
114 
1574 
1837 
117 
VII. Derendorf-Golzheim 
1081 
1342 
124 
1296 
1622 
125 
VIII. Mörsenbroich 
180 
279 
155 
159 
263 
165 
IX a. Zoolog.-Gartenviertel 
865 
971 
112 
1130 
1243 
110 
IX b. Flingern 
821 
998 
122 
943 
1160 
123 
X. Oberbilk-Lierenfeld 
1333 
1642 
123 
1571 
1814 
115 
XI. Volksgarten-Krankenhausviertel . 
105 
204 
194 
129 
233 
181 
XII. Äusserer Südwesten 
908 
1495 
165 
1040 
1610 
155 
0 Vergl. a. a. O. S. XVII. 
2 ) Nr. 2, S. 6*. 
3 ) Einachl. 162 Grundstücke ohne Wohnung.
	        
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