Full text: Die Grundbesitz- und Wohnungsverhältnisse in Düsseldorf und ihre Entwicklung seit 1903

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Berücksichtigt man, dass nach der Begriffsbestimmung des „Statistischen Jahrbuchs 
deutscher Städte“ 1 ) „normal“ Grundstücke mit bis zu 5 Wohnungen sind, so verdient Hervorhebung, 
dass von den 19 Bezirken 5 über diesen freilich überaus niedrig gehaltenen Durchschnitt hinaus 
gehen: Hafenviertel, Oestliche Priedrichstadt, Derendorf-Golzheim, Flingern und Oberbilk-Lierenfeld. 
Die beiden letzten Bezirke, in denen die kleinen Arbeiterwohnungen überwiegen, steigen auf 
durchschnittlich über 6 Wohnungen pro Grundstück. 
Bemerkenswert nach dieser Richtung ist weiter Tab. LX, die nur Alt-Düsseldorf umfasst 
und vergleichend bis 1901 zurückgreift. Darnach ist die Zahl der Grundstücke mit 5 und weniger 
Tab. LX. 
Es waren vorhanden 
Grundstücke 
19( 
absol. 
31 
V. H. 
19 
absol. 
05 ! 191 
v. H. j absol. 
.0 
V. H. 
Grundstücke 
19 
absol. 
0! 
V. H. 
19( 
absol. 
)5 
V. H. 
19 
absol. 
10 
V. H. 
mit 1 Wohnung 
„ 2 Wohnung. 
n 3 „ 
« 4 n 
» 5 „ 
» 6 » 
» 1 >, 
» 8 „ 
„ 9—lOWohn. 
2923 
1388 
1441 
1137 
824 
761 
638 
556 
627 
26,6 
12,6 
13,1 
10,4 
7,5 
6,9 
5,8 
5,1 
5,7 
3073 
1392 
1551 
1294 
1004 
1049 
911 
861 
780 
24,ä 
11,0\ 
12,3 
io, i 
7,9 
8,3\ 
7,2\ 
6,8\ 
6,ä\ 
3257 
1452 
1635 
1515 
1068 
1176 
1040 
1091 
1003 
23,1 
10,3 
11,6 
10,8 
7,6 
8.4 
7.4 
7,8 
7,1 
mit 11—12 Wohn. 
„ 13-15 „ 
„ 16-20 „ 
„ 21-25 „ 
„ 26-30 „ 
„ 31-40 „ 
über 40 „ 
unbekannt . . . 
Insgesamt 
349 
210 
72 
18 
4 
} 2 
23 
3,2 
1,9 \ 
0,7 
0,2 
0,04 
0,02. 
0,2 
404 
238 
72 
16 
5 
J} 
3,2 
1,9 
0,6 
0,1 i 
0,04\ 
0,02 
485' 
230 
93 
23 
]} 
3,4 
1,6 
0,7 
0,2 
0,01 
0,03 
10973 
100 
12653 
100 
14073 
100 
Wohnungen ständig zurückgegangen; sie stellten von der Gesamtzahl 70,3 % im Jahre 1901, 
65,7 °/o ini Jahre 1905 und 63,4 °/o im Jahre 1910. 
ln diesen Zahlen kommt der Uebergang zur intensiveren Ausnutzung des Grund und 
Bodens deutlich zum Ausdruck; nicht minder in den Prozentzahlen bei den Grundstücken mit 6 
bis 12 Wohnungen, die bei jeder Zählung einen grösseren Anteil an der Gesamtzahl der Grund 
stücke einnehmen. Bei den Grundstücken über 20 Wohnungen zeigt sich bald ein Stagnieren, bald 
ein Rückgang der Prozentzahlen. Insofern ist durch den Einfluss der Bauordnung eine allmählige 
Besserung zu verzeichnen gewesen. 
Hinsichtlich der Grundstücke mit nur einer Wohnung ist zu beachten, dass diese nicht 
durchweg mit „Einfamilienhäusern“ identisch, sondern dass darin auch gewerbliche Gebäude ent 
halten sind, die nur nebenbei eine Wohnung einschliessen. * 2 ) 
Wesentlich günstiger stellen sich die Ziffern der Tab. LX natürlich, wenn die Vororte, 
in denen gemäss Tab. LIX die Wohnungshäufung nirgends über 3,5 hinaus steigt, auf Grund der 
Tabelle 18 des Tabellenwerkes einbezogen werden. Der Effekt zeigt sich deutlich in Tab. LXI, 
welche Alt-Düsseldorf und Gross-Düsseldorf einander gegenüberstellt und erkennen lässt, wie sehr 
in letzterem, der Anteil der niederen Gruppen steigt, d. h. wie sehr die Ziffern der Vororte das 
Gesamtbild beeinflussen. 
Tab. LXI. 
Es waren vorhanden 
1910 
Es waren vorhanden 1910 
Grundstücke 
Alt 
- 
Gross- 
Grundstücke 
Alt 
Gross- 
Düsseldorf 
Düsseldorf 
Düsseldorf 
Düsseldorf 
♦ 
absolut 
°/o 
absolut 
°/o 
absolut 
°/o 
absolut 
°/o 
mit 1 Wohnung 
3257 
23,1 
4891 
26,2 
mit 11—12 Wohn. 
485 
3,4 
526 
2,8 
„ 2 Wohnungen 
1452 
10,3 
2369 
12,7 
« 13-15 „ 
230 
1,6 
245 
1,3 
„ 3 „ 
1635 
11,6 
2185 
11,7 
„ 16-20 „ 
93 
0,7 
96 
0,5 
1515 
10,8 
1867 
10,0 
„ 21-25 „ 
23 
0,2 
23 
0,1 
1068 
7,6 
1412 
7,6 
„ 26-30 „ 
1 
0,01 
1 
0,005 
1176 
8,4 
1527 
8,2 
„ 31-40 1 
;> ^ v 
„ i 
1040 
7,4 
1216 
6,5 
„ über 40) » 
4 
0,03 
4 
0,02 
)> 8 „ 
„ 9-10,, 
1091 
1003 
7,8 
7,1 
1202 
1098 
6,4 
5,9 
Insgesamt 
14073 
100,0 
18662 
100,0 
4. Die Besetzung mit Bewohnern. 
Von grösster Wichtigkeit für die Wohnungsverhältnisse einer Stadt ist die Besetzungs 
ziffer, d. h. die Zahl der durchschnittlich auf einem Grundstücke wohnenden Personen. 
Diese Besetzungsziffer zeigt wohl in allen Grossstädten eine Tendenz zur Steigerung, z. T. 
infolge der soeben unter 3. besprochenen Verschiebungen, z. T. auch infolge eines rein formalen 
Momentes, das darin gelegen ist, dass grosse Anstalten die durchschnittliche Behausungsziffer stark in 
*) Vergl. XV. Jahrgang S. 30. 
2 ) Wegen der „Einfamilienhäuser“ vergl. unten S. 82*.
	        
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