Full text: Religion und Wirtschaftsleben

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Frieden des Zukunstsstaates wendet man dann die Weih 
nachtsbotschaft vom Frieden auf Erden an. Aber ich 
kann darin nur ein Nachklingen der jüdisch gedachten, 
äußerlichen messtanischen Hoffnungen sehen, ein fleisch 
liches Mißverständnis des inneren Friedens. 
Der soziale Friede, das Aufhören des Konkurrenz 
kampfes würde das Ende alles Fortschritts, den wirtschaft 
lichen Untergang bedeuten und auch den sittlichen. Denn 
unsere Persönlichkeit lebt davon, daß sie im Kampfe steht. 
Der kampffreie Wirtschaftszustand würde auch die morali 
sche Erschlaffung mit sich bringen. Nicht darauf dürfen 
wir ausgehen, den Kampf, den wirtschaftlichen Kampf aus 
der Welt zu beseitigen, denn Mensch sein heißt nun ein 
mal Kämpfer sein; aber das ist das Schlimme an allen 
Wirtschaftssystemen, die wir kennen, daß mancher nicht 
kämpfen kann, weil ihm die geistigen und körperlichen 
Kräfte gebunden sind. 
Das muß das Ideal sein: eine Gemeinschaft 
frei wollender Mensch ei?)! Das ist ein Ziel, 
groß genug, um als ein Ideal für die fernste Zukunft zu 
leuchten, ein Ideal, rein sittlich-religiös, ohne wirtschafts 
technischen Einschlag; eine Gemeinschaft frei wollender 
Menschen: ein Ideal für freie Protestanten. 
8 ) Stammler, Wirtschaft und Recht.
	        
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