Full text: Geld-, Bank- und Börsenwesen

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lungskrast, werden aber, wie diese, bei Zahlung von öffentlichen Ab 
gaben angenommen. 
Durch die A l d r i ch b i l l vom 4. März 1907 ist, zur Linderung der 
Geldnot, die Stückelung der Gold- und Silberzertifikate herabgesetzt 
worden. Goldzertifikate werden jetzt statt in Appoints zu mindestens 20, 
in solchen zu mindestens 10 $ ausgegeben, Silberzertifikate in solchen zu 
5, 2 und 1 $, anstatt zu 10 |. 
Clearinghaus-Gold-Zertifikate werden von amerika 
nischen Clearinghäusern gegen Hinterlegung entsprechender Summen in 
barem Golde zwecks einfacherer Begleichung der Salden im Abrechnungs 
verkehr ausgefertigt. Sie sind also wirkliche Gold-Depot-Zertifikate und 
stellen kein Fiduziargeld dar. Nicht zu vertvechseln hiermit sind die i n 
Zeiten der Geldnot ausgegebenen Clearinghaus-Loan-Zertifikate. 
Sie werden gegen Hinterlegung von Wertpapieren und Wech 
seln, unter Solidarhaft sämtlicher Clearinghausmitglieder, in Verkehr 
gesetzt und von diesen im Verkehr untereinander angenommen. 
$. Internationale Banknoten. 
Die Ausgabe internationaler Banknoten aus Grund eines 
Abkommens der grössten Zentralbanken der Welt — ein Vorschlag, den 
seinerzeit Professor Julius Wolf') gemacht, und über den im Kon 
greß der Vereinigten Staaten im Jahre 1900, später auch in Deutschland 
diskutiert wurde — ist infolge der Deckungsfrage leider unausführbar. 
In normalen Zeiten dürften der Verwirklichung des Planes Schwierig 
keiten von Belang nicht entgegenstehen. Wie sich aber die Verhältnisse 
gestalten, wenn politische Verwicklungen zwischen den Staaten der be 
teiligten Banken eintreten, das hat uns der Weltkrieg gezeigt. Neuerdings 
ist der Plan einer internationalen Notenbank tvieder erörtert worden. 
In kleinem Maßstabe ist die Idee der internationalen Banknoten 
bereits durch die limitierten Schecks (siehe S. 82/83) verwirklicht. 
') Siehe auch IuliusWolf, Das internationale Zahlungswesen. Leipzig 
1913. Walter Conrad, Der Plan eines internationalen Goldclearings, in 
der Zeitschrift für Handelswissenschaft und Handelspraxis, VII. Jahrg., Heft 5/6.
	        
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