Full text: Die Gewerbeförderung und das gewerbliche Bildungswesen in Österreich

der staatlichen Gewerbeförderung ein entscheidender 
Einfluß zu. Anderseits hat sie der Heeresverwaltung 
gegenüber auch eine gewisse moralische Verpflichtung 
für die zeitgerechte und ordnungsgemäße Ausführung 
übernommen, die sie dank der zumeist sehr befriedi 
genden Lieserleistungen des Gewerbes und einer fort 
gesetzten Beratung und Überwachung der Genossen 
schaften auch einlösen konnte. Trotzdem wurde der 
Friedensanteil des Gewerbes an den Lieferungen in 
den beteiligten Kreisen mit Recht als ein sehr be 
scheidener, mit der numerischen und sonstigen Be 
deutung des Standes nicht in Einklang befindlicher 
angesehen. Der Krieg hat auch hierin gründlichen 
Wandel geschaffen. Der von Anfang an ungeheure, 
sich stets erneuernde und durch die lange Andauer des 
Mobilitätszustandes vervielfachte Bedarf an Beklei- 
dungs- und Ausrüstungssorten konnte auf dem pro 
grammgemäßen Wege nicht befriedigt werden und 
führte zu einer nie geahnten Überschüttung des Hand 
werks mit Aufträgen, die sich hauptsächlich auf den 
Gebieten der Fußbekleidung und sonstiger Ledersorten 
sowie der Uniform- und Wäschekonfektion einstellten. 
Ihre Unterbringung war Sache der Gewerbesörderung 
und erforderte eine Höchstleistung, die nur durch 
vollste Ausnützung aller verfügbaren, durch die mili 
tärischen Einberufungen arg zusammengeschmolzenen 
Arbeitskräfte zu vollbringen war. Dieser mit großer 
Verantwortlichkeit verbundenen Tätigkeit des Mini 
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