Full text: Die Eingliederung der vertriebenen Elsass-Lothringer in das deutsche Wirtschaftsleben im Augenblick seines Tiefstandes

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SCHLUSS. 
Wenn heute gewisse Kreise unseres Volkes vor aller 
Welt bekennen; es gibt keine elsaß-lothringische Frage 
mehr, und damit hoffen, eine Versöhnung mit Frankreich 
herbeiführen zu können, so vergessen sie, daß sie dem 
elsaß-lothringischen Volk, das sich heute Schon erbittert 
gegen die Vernichtung seiner deutschen Sprache und Kul 
tur wehrt, von rückwärts einen Dolchstoß versetzen, und 
daß die Preisgabe eigenen Volkstums eine so erbärmliche 
Handlungsweise ist, daß kein anderes Volk der Erde es> 
für nötig erachten wird, sich mit uns zu befreunden. Denn 
ein Volk, das sich in solcher Weise selbst aufgibt, kann 
nicht mehr gefährlich werden. Und nur der Starke kann 
unter den Völkern Freunde gewinnen. 
Achtung muß sich das deutsche, Volk erobern! Und 
Achtung können wir nur erringen, wenn wir alle poli 
tischen Kompromisse beiseite lassen, und rückhaltlos für 
die Wahrheit eintreten: Für das Selbstbestimmungsrecht 
der Elsaß-Lothringer, für die Erhaltung deutschen Volks 
tums in den verlorenen Reichslanden. 
Erfolg werden wir nur haben, wenn die Elsaß-Loth 
ringer selbst in ihrem Kampfe nicht erlahmen. Auch hier 
gilt es vor allem, den Glauben an den Wiederaufstieg 
Deutschlands und die Achtung vor unserem Volk zu 
stärken. In diesem Zusammenhang gewinnt die Einglie 
derung der vertriebenen Elsaß-Lothringer in unsere Volks 
wirtschaft ihre hohe politische Bedeutung. Gelingt es 
uns nicht, diesen Flüchtlingen, den Opfern französischer 
Rache, eine neue Heimat zu schaffen, so muß unser Am 
sehen im elsaß-lothringischen Volke sinken, und seine 
Widerstandskraft gegen die welsche Überfremdung in glei 
chem Maße nachlassen. 
Es ist eine traurige Wahrheit, daß die Vertriebenen 
aus Elsaß-Lothringen im Juli 1920 sich gezwungen sahen,, 
einen Aufruf an die Reichsregierung zu erlassen, um das 
deutsche Volk darauf hinzuweisen, daß viele elsaß-loth 
ringische Flüchtlinge aus bitterer Not getrieben, wieder 
nach Elsaß-Lothringen zurückkehren, nachdem sie von 
Frankreich auf demütige erniedrigende Bitten die „groß-
	        
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