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wagen, hoch mit Säcken beladen, denen man ansieht, daß sie etwas
Kräftiges enthielten, in dem ausgetretenen Flur bewegen sich Gestalten,
die mit ihrer ledernen Schürze und wohlgenährten Person von allen
menschlichen Wesen am meisten Brauknechten gleichen; und aus dem
engen Höfchen kommt ein Malzgeruch, der Alles, was man riechen kann,
an Lieblichkeit übertrifft: Dies ist die Mälzerei des berühmten Patzen-
hofer’schen Brauhauses,“ Für Kellereien geeignete Räumlichkeiten fand
Georg Patzenhofer auf einem dem Friedrichshain gegenüber liegenden
Hügel — Friedrichshöhe genannt —, der noch heute der Brauerei ge
hört, ihr den zweiten Namen gegeben hat und den größten der jetzigen
Betriebe der Patzenhofer-Brauerei trägt, Anfang der sechziger Jahre
herrschte ein reger Fährbetrieb zwischen der Brauerei in der Papenstraße
und den Kellereien auf der Friedrichshöhe, Ältere Berliner werden sich
vielleicht noch des mächtigen Fuhrfasses erinnern, das, von vier starken
Pferden gezogen, die in der Papenstraße hergestellte dunkle Bierwürze
nach der Friedrichshöhe (Landsberger Allee) überführte.
Sicherlich wird dem einen oder anderen aus der älteren Generation noch
die Schankstätte in der Papenstraße im Gedächtnis geblieben sein, die
mit der Brauerei verbunden war. Im Sommer, wenn nicht gebraut wurde,
standen die Biertische in dem Brauhof und in dem kühlen Sudhaus, wo
Maischbottich und Braupfanne in stiller Ruhe auf die Zecher niederschauten.
Mit Behagen erzählt Julius Rodenberg von dem urgemütlichen Kneipchen
auf klassischem Boden, das „sich in besagtem Hause zur rechten Hand
und ebener Erde dicht bei den Säcken und Pferden und Brauknechten
in traulichem Nachbar Verhältnis eingenistet hat", von der „Hingebung“,
mit der die ersten Freunde des berühmten dunklen Bieres in dem kleinen
dämmrigen Kneipzimmer den täglichen Bierproben oblagen, von „dem Ge
fühl der Dankbarkeit dafür, daß es in diesem Jammertal solch traulicher
Winkel noch gibt“.
Schon in den sechziger Jahren zählte das Patzenhofer-Bier zu den
Spezialerzeugnissen Berlins und wurde dort hoch geschätzt.
Niemand hat aber den Ruf des Patzenhofer - Bieres nachdrücklicher
gefördert als Bismarck, der ein großer Bierkenner war. Bei den berühmten
parlamentarischen Abenden im Reichskanzlerpalais pflegte Bismarck seinen
Gästen den dunklen schäumenden Trank vorzusetzen.
Die folgenden Jahre kennzeichnen sich durch einen Aufschwung in
der Entwickelung des Unternehmens. Im Jahre 1871, als bereits
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