50
und in weiteren größeren Gefäßen das Kochen mit dem Hopfen. Die
Beschaffenheit des Brauwassers spielt hierbei für die einzelnen Biertypen
und bei den wechselnden Malzsorten eine nicht zu unterschätzende Rolle,
Die von dem ausgekochten Hopfen getrennte Würze wird in die
Setzbottiche gepumpt, welche ein Rohrsystem beherbergen, in welchem
Kühlwasser fließt; nach dem Absetzen des sogenannten Trubes läuft die
dampfende Würze über hochragende Kühlapparate nach dem Gärkeller,
in dessen tiefer Kühle die Hefe ihre gärungserzeugende Kraft in den
Dienst des Menschen stellt und die im Sudhaus erzeugten malzigen Süß
stoffe in Alkohol und Kohlensäure spaltet. Riesige Bottiche aus silber
blankem Aluminium, außen mit glatten sauberen Kacheln versehen, stehen
in schnurgerader Reihe und sind die Stätten, in welchen die Hefe ihre
Aufgabe vollbringt. Die mit Hefe so angestellte Würze führt jetzt den
Namen Bier.
Dieses Bier gelangt nunmehr in die Lagerkeller, woselbst es durch
mehrmonatiges Lagern seiner Konsumreife entgegengeführt wird. Eine
Sehenswürdigkeit sind die ober- und unterirdischen Lagerkeller der Patzen-
hofer-Brauerei, die größtenteils mit eisernen, innen mit Glasemaille über
zogenen Stahltanks belegt sind.
Das konsumreife Bier wird dann nach der Abziehhalle emporge
drückt; automatische Vorrichtungen füllen die für den Verkauf des fertigen
Bieres sorgsam vorbereiteten Transportgefäße, welche von der Schwankhalle
her rollen. Dort, in den Faß-, Schwank- und Pichhallen werden die
Fässer auf großen, gleichfalls automatisch arbeitenden Maschinen mit heißem
und kaltem Wasser peinlichst gewaschen und gescheuert (vgl, Bild auf
Seite 61), um dann im Pichraum zur neuen Benutzung entsprechend vor
bereitet zu werden.
Besonderes Interesse erwecken die Flaschcnkellereien der Patzen-
hofer-Brauerei, deren Flaschenreinigungs- und Abziehanlagen gesonderte
Abteilungen für sich bilden und mit den modernsten, absolut verläßlichen
Maschinen ausgestattet sind, die es unmöglichmachen, daßirgendwelcheFremd-
körper in den Flaschen verbleiben, die es ausschließen, daß eine Flasche un
genügend gereinigt wäre, und die eine absolut gleichmäßige Füllung gewähr
leisten. Das ohrenbetäubende Geräusch, das dem Besucher beim Betreten
einer Flaschenreinigungs- und Abziehhalle entgegenschallt, das Gewirr von
hundert stets in Bewegung befindlichen Händen, das Ineinandergreifen der aus
der Kundschaft kommenden Flaschen, deren Einweichen, Bürsten, Spülen,