Full text: 20 Jahre Handelsvertragsverein

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Handel und Industrie an der internationalen Verständigung“ irrv 
„Deutschen Außenhandel“, die dann auch als Nr. 1 einer neu eröff- 
neten Schriftenfolge „We ltwirtsehaft und Welt friede“ 
herausgegeben wurde. Sodann wurde diese Frage zum Gegen 
stand einer von fast 100 Herren aus 'allen Teilen des Reiches be 
suchten Versammlung des Gesamtausschusses und der Delegierten 
unserer körperschaftlichen Mitglieder gemacht, in welcher Exc. 
Dernburg über „Die weltwirtschaftlichen Interessen und die inter 
nationale Organisation der Völker“ sprach und der Referent nebst 
zwei anderen speziell fiir dieses Gebiet interessierten Herren: Gene 
raldirektor B a 11 i n - Hamburg und Max M. W a r b u r g - Hamburg, 
neu in den Ausschuß gewählt wurde. Auch dieser Vortrag nebst 
sich anschließender Aussprache wurde in der genannten neuen 
Schriftenfolge veröffentlicht, als deren weitere Hefte noch folgende 
Broschüren erschienen. 
Dr. Lujo Brentano: „Der geplante Völkerfriedensbund als Mittel 
zum Ausgleich wirtschaftlicher Gegensäße." 
Dr. Sigmund Schilder: „Die auswärtigen Kapitalsanlagen vor und 
nadi dem Weltkrieg.“ 
lohn A. tiobson-l.ondon: „Die offene Tür.“ 
Außerdem nahmen wir in unserer Vereinszeiischrift „Deutscher 
Außenhandel“ eine regelmäßige Rubrik „internationale Verständi 
gung“ in welcher wir planmäßig die einschlägigen Fragen weiter 
behandelten und über gleichartige Bestrebungen im In- und Aus 
land Bericht erstatteten. 
Audi wurde ein besonderer „Fachausschuß für inter 
nationale Verständigung“ gegründet, welcher dem später 
nach Gründung der „Liga für Völkerbund“ mit dessen volkswirt- 
sdiaftlichen Unteraussdiuß in engere Verbindung trat. 
Angesichts der lebhaften Polemik, welche sich in der Öffent 
lichkeit gegen diese als Flaumacherei gebrandmarkten Bewegung 
erhob und z. T. auch unsere Mitgliedschaft berührte, ersdiien es 
dem Ausschuß richtig, unseren Standpunkt noch ausdrücklich in 
Form einer offiziellen Kundgebung zu veröffentlichen. Dies ge 
schah durch die im Dezember beschlossenen und als Beilage zur 
erslen Märznummer des „Deutschen Außenhandels“ veröffentlich- 
ien nadistehenden L e i t s ä ß e: 
„1. Die für Industrie und Handel aller Länder nach Friedens 
schluß dringend nötige Wiederherstellung des Weltmarktes erfordert 
unbedingt die Verhütung jeder Art von Wirtschaftskrieg. 
Auch bei befriedigender vertraglicher Regelung der interna 
tionalen Wirtschaftsbeziehungen kann die durch den Krieg herbei 
geführte Verbitterung zwischen den kriegführenden Staaten geraume 
Zeit ein schweres Hemmnis für den Bezug von Rohstoffen, für den 
Absaß von Fabrikaten sowie für die Niederlassung und kaufmän 
nische Betätigung im feindlichen Ausland bilden. 
Im Interesse von Industrie und Handel erscheint es daher 
unerläßlich, zugleich mit dem Friedensschluß internationale 
E i n rieh t u n g e n zu schaffen, welche geeignet sind, späteren
	        
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