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stellen, Nachprüfung einschlägiger Beschwerden etc. fiir ein
zelne Mitgliedsfirmen brachte.
Das zweite Gebiet umfaßte alle sonstigen privat wirt
schaftlichen Wirkungen des Friedensvertrages:
Die große. Unübersichtlichkeil und z. T. Strittigkeit der hieraus sich
ergebenden Fragen führte zu der Veröffentlichung zweier wert
voller Broschüren aus der Feder unsere^ Vorsißenden:
„Der deutsche Aussenhandei auf der Grundlage des Friedens
vertrages“ (40 Seiten).
„Die Einwirkungen des Friedensvertrages auf Privatrechte“
(80 Seiten).
Unsere Stellungnahme zu dem Art. 274/5 des Fr.-V, (Her
kunftsbezeichnungen (im Warenverkehr) wurde schon in früherem
Zusammenhang erwähnt: Wir haben den Gegenstand in einer aus
führlichen Abhandlung eines Sachkenners, Reichsgerichtsrat
Dr. I.oebe, und einem Zusaßartikel von Dr. Borgius im „Deutschen
Außenhandel“ (Juli 1919) behandelt und dann auch in einer Eingabe
vom 28. Febr. 1920 den nunmehrigen Anschluß des Deutsdien
Reiches an die sog. Madrider Konvention beantragt. —
Die im Hinblick auf Art. 304/305 des Fr.-V. (gemischtes Schieds
gericht) eingereidite, von Dr. Hans Wehberg ausgearbeitete Denk
schrift betr. „Schaffung nationaler S ch i e d s g e r i ch t e und eines
internationalen Kassationshofs für Fragen des internatio
nalen Handelsrechts” ist audi bereits erwähnt worden. Aus der
Feder desselben Verfassers veröffentlichten wir als Heft 7 der
Serie „Weltwirisdiaft und Welf friede” eine Arbeit:
„Die Fortbildung des Flußschiffahrtsrechtes im Ver
sailler Friedensvertrag.”
Endlidi hatten wir uns versdiiedentlich mit der E n t s ch ä -
digungspflicht des Reiches gegenüber den durch Liquida
tionen und andere Kriegsverhältnisse geschädigten Inland- sowie
Ausland-Deufsdien zu befassen.
Das dritte Gebiet unserer neueren Betätigung, welches einen
gegen früher unerwarteten Aufsdiwung genommen hat, ist die
Beihilfe beim praktischen Ein- und Ausfuhrge
schäft, selbstverständlich nicht iin Sinne einer irgendwie eigenen
kaufmännisdien Betätigung, sondern nur im Sinne eines
Vorbereifungs- und Hilfsdienstes. Die durch fünf Kriegsjahre
verursachte, z. T. weitgehende Neugestaltung der wirtschaftlichen
Verhältnisse im Ausland und unsere infolge der Absperrung völlig
unzureichende Information darüber löste hier eine ganze Anzahl
neuer Aufgaben aus. Erinnert sei z. B. an die im „Deutsdien
Außenhandel” aufgenommene Veröffenflidiung von wichtigen aus
ländischen Offerten und Nachfragen sowie von lieferfertigen deut
schen Exportwaren, — eine Rubrik, die bei den Mitgliedern sehr
starkes Interesse fand. Aber auch allgemeine Projekte zurschnelr
leren Wiedergewinnung unserer Stellung auf dem Weltmarkt —