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wie Einrichtung von Kommissionslägern oder Sammelmusierlägern
im Auslands, die in zunehmender Zahl eingerichteten Messen usw.,
sowie die Gefahren der Handelsspionage, die Schwierigkeiten
von Reise und Unterkunft im Ausland, die notwendigen Einreise-,
Durchreise- oder Niederlassungs-Erlaubnisse, das Paßwesen
u. dgl. m. brachten uns eine Fülle von Arbeit.
Es verpnlaßte uns dies zunächst zur Gründung eines beson
deren „Fachausschusses für kaufmännische Ange
legenheiten” am 19. Dezember 1919. Weiter aber und vor
allen Dingen gingen wir mit äußerster Energie an den Ausbau
unseres Neßes kaufmännischer Vertrauensmänner
i m Ausland, dessen schon frühere Anfänge durch den Krieg
zum größten Teil zerstört worden waren und während des Krieges
nur provisorisch im benachbarten Neutralland hatte weiter wirken
können. Unser Verlrauensmännerneß erstreckt sich heute schon
auf über 70 wichtige Wellmarkipläße. — Einer Anzahl solcher
Herren, welche in geschäftlichen Angelegenheiten während der
Berichtszeit nach Deutschland kamen, haben wir Gelegenheit ge
geben, unsern Mtgliedtern durch (meist sehr gut besuchte) Vor
träge über die jeßigen wirtschaftlichen und wirischafispolitischen,
Verhältnisse ihres Landes aufzuklären und in reger Aussprache
mit ihnen odef in besonderen Sprechstunden weitere Einzelfragen
zu klären und geschäftliche Angelegenheiten in Gang zu bringen
(so für Rußland, Finnland, Italien, Spanien, Kanada, Argentinien
u. a. m.)
So bahnte sich allmählich die Wiederaufnahme des normalen
Betriebes bei uns an, der sich dann mit der Ratifizierung des Frie
dens am 18. Januar 1920 fast plößlich zu einer früher ungeahnten
Intensität erhob.