Full text: Die Erteilung von Konzessionen Sowjet-Rußlands an das ausländische Kapital

I. Konzessionen für die Ausbeute von Wäldern in Westsibirien. 
egenwärtig eröffnet sich‘ eine weite 
Möglichkeit zur Verwertung sibirischer 
Rohstoffe und in erster Linie der gewal:- 
'igen sibirischen Vorräte an Holzmate- 
rialien für die Bedürfnisse des Auslands: 
marktes, Die Sowjet-Regierung beabsich- 
tigt, zu diesem Zweck ausländischen Unter- 
nehmern, die einen solchen Wunsch äußern 
sollten, in Sibirien weite Flächen zur Verz 
fügung zu stellen, um die dort im Ueber- 
Auß vorhandenen verschiedenen Holzarten 
und „sorten auf dem Konzessionswege zu 
verwerten. Die Konzessionen können für 
umfangreiche Gebiete erteilt werden, deren 
Größe gegenwärtig infolge ungenügender 
Erforschung nicht mit absoluter Genauig- 
keit bestimmt werden kann. Immerhin kön: 
ıaen Lage und Charakter einiger Gebiete be- 
zeichnet werden, die in erster Linie als Ob- 
jekte für Waldkonzessionen in Frage kom: 
men könnten. 
Als solche sind zu nennen, erstens: die 
ausgedehnten und reichen Waldungen im 
Gebiet der Flüsse Obj, Irtysch und Tas. In 
diesem Becken sind im Bereich der Gouver- 
aements Tjumenj, Omsk und Tomsk mehr 
als 70 Millionen Deßjatinen schlagbaren 
Holzes vorhanden. 
Diese Fläche setzt sich aus den folgens 
den Forstwirtschaften zusammen: im Gou- 
vernement Tjumenj — Förstereien Ssamarow- 
skoje mit einer Fläche von 40 Millionen 
Deßjatinen, Demjanskoje mit 6 Millionen 
Deßjatinen, Pelymskoje mit 3 Millionen 
Deßjatinen; im Gouvernement Omsk — die 
Förstereien Bitschinskoje und Tewriskoje 
mit einer Gesamtfläche von 1 300 000 Deßja- 
tinen; im Gouvernement Tomsk, im Narym: 
zebiet 20 Millionen Deßjatinen., Diese Gebiete 
zusammengenommen bilden eine gewaltige 
Waldfläche, die bisher vor jeder Ausbeute 
bewahrt geblieben war. Selbst wenn man 
berücksichtigt, daß in der nächsten Arbeits: 
periode die auf eine Ausbeute der Wälder 
gerichteten Maßnahmen sich zunächst nur 
ıuf einen Streifen von 30 Werst Breite längs 
dem Lauf der Flüsse (je 15: Werst längs 
dem Ufer) werden beschränken müssen, 
die in großer Zahl die Waldungen durch: 
ließen, und zur Triftung geeignet sind. so 
wird auch dann noch die Waldfläche in 
liesem Streifen sich belaufen: in den Förste- 
eien Ssamarowskoje auf 7 Millionen Deßja- 
inen, Demjanskoje 2,4 Millionen Deßja- 
inen, Pelymskoje 1,4 Millionen Deßja- 
inen, Bitschinskoje und Tewriskoje 0,9 Mil 
ionen Deßjatinen und 3,8 Millionen Deßja- 
inen im Narym-Gebiet, somit also insge: 
samt 15,5 Millionen Deßjatinen. 
Zweitens sind gewaltige Flächen im Ge: 
»jiet des Flusses Tas vorhanden, das durch 
len Obj-Busen mit dem Ozean verbunden 
st. Ein 30 Werst langer Streifen längs die: 
jem Fluß umfaßt über eine Million Deßja- 
inen. Mithin beträgt die Gesamtfläche der 
n erster Linie für die Verwertung in Frage 
commenden Wälder im Gebiet der Flüsse 
Jbj, Irtysch und Tas (wo sich die ortss 
ınsässige, wenngleich sehr dünn gesäte Be- 
’ölkerung konzentriert) 16,5 Millionen Deß- 
atinen. In dem Maße jedoch, wie die Ver: 
vertung dieser Waldstrecken an Ausdeh- 
ıung gewinnen wird, wird die Möglichkeit 
;ntstehen, die Arbeiten in das Innere der 
)ezeichneten Gebiete hineinzutragen, die 
öine unerschöpfliche Holzauelle darstellen. 
Die Waldungen auf der vorerwähnten 
7äche bestehen aus Kiefern und Fichten, 
ıntermischt mit Zedern: und Lärchenbe:- 
ständen. 
Was das Alter der Bäume anbelangt, so 
st Reifholz, das der Fällung harrt, in gewal; 
iger Zahl vorhanden. Bestände bester 
Qualität bilden innerhalb des 30 Werst 
angen Streifens durchschnittlich minde- 
;tens 30 Prozent oder rund 5 Millionen Deß- 
atinen. Von einer jeden solchen Deßja- 
ine können 35—40 auserlesene Ganzholz- 
yalken und mindestens 8 Kubikfaden aus- 
‚;rlesener Grubenhölzer gewonnen werden. 
jemit können auf der Gesamtfläche eines 
\0 Werst langen Streifens längs den ber 
'eichneten Flüssen mehr als 200 Millionen 
;ägeblöcke (da aus einem Baumstamm oft 
‚wei Balken geschnitten werden können) 
ınd mindestens 130—140 Millionen Kubik- 
'aden Grubenhölzer gewonnen werden. 
Nimmt man eine Konzessionsdauer von 50 
Jahren für die Ausnutzung einer bestimm-=:
	        
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