Full text: Zur Zollfrage

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möglichen aber nicht in stärkerem Maße die Abschaffung von 
espannen, wie so oft behauptet wird. Bestenfalls bringen sie 
rch die schnellere Arbeitsleistung ein wenig erhöhte Ernten. 
iserer Industrie heute im Hinblick auf die Hochschuͤtzzollpolitik 
s Auslandes den Zoll zu nehmen, würde ein— noch größere 
efährdung der Industrie bedeulen, als sie an sich schon vorhan— 
n ist. Dieses Mittel anwenden, hieße nichts anderes, als den 
Fkufel mit Beelzebub ausgutreiben.“ Bei einer weiteren Beschäfti⸗ 
Angslosigkeit der Industrie würden die Sozialabgaben in noch 
w ndelhaftere Höhen anwachsen als bisher. 
Die Produktionskosten sind in der ganzen Welt gestiegen, 
en sich aber, wenn man fuͤr dieselben bezüglich der auslän— 
Ichen Landwirtschaft die Friedenszahl 100 einseht, am eigent⸗ 
en Friedensgoldwert nicht gesteigert. Es haben sich somit 
das Ausland Preisniveau und Produktionskosten nicht geün— 
rt, sondern es hat eine Verschlechterung des Geldwertes stattge⸗ 
den. Die Basis ist also diefelbe geblieben. Es ist aber nicht 
zusehen, weshalb sich die Preise bei freser Marktentwicklung, 
esie bei der Landwirlschaft gegeben ist, nach dem höchsten, je— 
iligen Produktionskoften in“ der Welt richten sollen? Diese 
oretische Behauptung ift durch die praktische Entwicklung in 
zähligen Fällen vollkommen widerlegt. Das billigst produůzie⸗ 
ide Land wird seine Ware zuerst auf dem Markte unterbringen, 
r schlagendste Beweis dafür ist Ford in Amerika, der die Mo— 
enpreise in der ganzen Welt üder den Haufen geworfen hat. 
ses billigste Angebot wird die Preise drücken und erst, wenn 
ses Angebot aufgenommen ist, wird das teurer produgierende 
ud seine Forderungen durchsetzen, vorausgesetzt, daß — noch 
darf vorhanden ist. Diese Entwickeiung ist ferner bewiesen durch 
Angebot der Agrarprodukte in den sO er Jahren aus Übersee, 
die damalige Agrarkrisis verursacht hat. Beweis ist ferner 
Tatsache, daß der Rohrzucker die Zuckerpreise bis auf 7 je 
atner, das heißt, weit unter die Produktionskosten des leurer 
duzierenden Deutschlands heruntersetzte. Unsere stark vorbe— 
ete Industrie hat aber auch heute mit ihren höheren Preisen 
den reichlich versorgten Weltmarkt keinerlei Einfluß. 
3. Bereilschaflszölle werden von allen Seiten als nicht 
durchführbar abgelehnt! 
Geheimrat Sering empfiehlt für den Fall, daß seine Voraus—⸗ 
en falsch seien, temporäre Zölle einzufuͤhren, die nur daunn ei— 
en werden sollen, wenn und solange die Preife in Deutschland 
er Selbstkosten fallen. Die temporären — gleitenden — Zölle 
den sowohl von der Regierung als für Handelsvertragsver⸗ 
dlungen ungeeignet, vom Handel aber jedes Geschäft verhin⸗ 
id, abgelehnt. Sie würden unbedingt zu einer starken, unge⸗ 
den Spekulation besonders des UÜberseehandels führen. Zu— 
wäre bei ihnen die mit dem Zollschutz uͤnbedingt notwendige 
jelung des Einfuhrschein-Systems garnicht zu lösen. Über 
x Frage ist in der Presse uͤnd in den Parlamenten so viel 
handelt worden, daß ein nochmaliges näheres Eingehen sich 
erübrigen dürfte. Die Landwirtschaft kann von ihrer For⸗ 
ing von Mindestzöllen auch für Vieh nicht abgehen. 
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