Entstehung und Entwicklung der Werke. 11
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keit, das sich für die Fabrikation von Löffeln und Gabeln
aus Silber und Neusilber in den meisten Ländern ein
führte. Krupp lieferte die Maschinen für diese Fabriken
und beteiligte sich selbst an der Gründung einer solchen
zu Berndorf in Niederösterreich im Jahre 1844, in die
später sein Bruder Hermann als Teilhaber eintrat.
Heute bildet diese Fabrik unter dem Namen der Bern-
dorfer Metallwarenfabrik ein blühendes Großunter
nehmen im Besitz der Nachkommen Hermann Krupps.
— Noch viele andere Neuerungen in der Verwendung des
Gußstahls wurden in diesen Jahren versucht und mit
mehr oder weniger Erfolg eingeführt, u. a. für Gezähe im
Bergwerksbetriebe, für Kürasse, hohlgeschmiedete Ge
wehrläufe, Kutsch- und Eisenbahnwagenfedern, endlich
für mancherlei Maschinenteilefür Werkzeug- und Dampf •
maschinen, für Dampfhämmer, Pumpengestänge usw.
Die Hauptsache blieb aber auch in dieser Zeit noch die
Fabrikation der allmählich größere Dimensionen an
nehmenden Walzmaschinen, die seit 1840 für eine Reihe
von Silber- und Neusilberfabriken und ausländischen
Münzen angefertigt wurden. In dem kritischen Jahre 1848,
als die Gewerbe allgemein darniederlagen und auch die
Gußstahlfabrik schwere Zeiten durchmachte, war es die
Bestellung einiger Löffelwalzwerke, die das Unterneh
men finanziell über Wasser hielt. In diesem Jahre wurde
auch das Eigentum an der Fabrik, die bisher noch in der
Hand der Mutter gewesen war, durch Verkauf an Alfred
Krupp als Alleininhaber übertragen, nachdem er seit
22 Jahren ihr Leiter und die treibende Kraft der meisten
bis dahin gemachten Fortschritte gewesen war.
Zu diesen Fortschritten gehörte als ein Erzeugnis be
sonderer Art das im Jahre 1847 angefertigte 3-Pfünder-
Geschützrohr aus Gußstahl, das dem preußischen
Kriegsministerium zur Prüfung überwiesen worden war.
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