Full text: Statistische Angaben

Entstehung und Entwicklung der Werke. 17 
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erzeugnissen beschränkt hätte. Nicht nur mußte er alle 
neu aufkommenden Stahlerzeugungsprozesse von Be 
deutung im Auge behalten und als erster einführen, 
wenn er seinem Unternehmen die einmal errungene 
führende Stellung erhalten wollte, sondern er mußte 
sich auch in der Beschaffung der Rohstoffe, die er in 
immerwachsenden Mengen und in gleichbleibender 
Güte gebrauchte, unabhängig machen. So nötigte die 
Entwicklung der Gußstahlfabrik dazu, den ursprüng 
lichen Unternehmungen neue Ergänzungs- oder Hilfs 
betriebe beizugesellen. Die Erfindung Bessemers, die 
an der Wende der 50er Jahre so gewaltige Umwäl 
zungen in der Stahlindustrie herbeiführte, gab den ersten 
Anlaß zu einer Erweiterung dieser Art. Krupp führte 
das Bessemerverfahren 1861 als erster Unternehmer 
auf dem Kontinent ein und errichtete im Anschluß an 
sein Bessemerwerk ein bedeutendes Schienenwalzwerk. 
Der vermehrte Roheisenbedarf führte bald zum Ankauf 
eigener Hüttenwerke und Eisensteingruben und zur 
Erwerbung der ersten Kohlenzechen, womit Krupp in 
den 60er Jahren begann. Seit 1868 wurden dann auch 
Versuche mit dem damals bekannt werdenden Siemens- 
Martin-Verfahren zum Schmelzen von Stahl im Herd 
ofen aufgenommen. Krupp machte sich als einer der 
ersten auch diese Erfindung auf seinem Werke zu eigen 
und errichtete 1871 das erste Martin werk der Gußstahl 
fabrik. Hand in Hand damit ging eine unausgesetzte 
Erweiterung der Werkstätten, Schmelzbetriebe, Ham 
mer- und Walzwerke, bis die Gußstahlfabrik im Jahre 
1873 mit einer Zahl von 12 000 Werksangehörigen in 
Essen und 5000 auf den verschiedenen Außenwerken für 
längere Zeit ihren größten Umfang erreichte. Der im 
folgenden Jahr einsetzende wirtschaftliche Niedergang 
hemmte zwar die Vergrößerung der Gußstahlfabrik auf
	        
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