Entstehung und Entwicklung der Werke. 21
nach allen Seiten hin und endlich in dem festen Gefüge
seiner Organisation wohl einzig dastand. Auf diesen
Punkt hatte Alfred Krupp in der letzten Periode seines
Lebens sein besonderes Augenmerk gerichtet, wohl
wissend, daß nur eine Organisation von unerschütter
licher Festigkeit diesen Riesenbetrieb nach seinem
Tode würde Zusammenhalten können. Er hatte keine
Anstrengungen gescheut, sich der besten Kräfte für die
Leitung des Ganzen und zur Führung der einzelnen
Betriebe zu versichern. Durch das seit 1862 geschaffene
System der Kollektivprokura hatte er ein gemeinsames
Handeln der Oberleitung in allen wichtigen Fällen ge
sichert und in dem 1872 aufgestellten „Generalregu
lativ“ eine eingehende Fabrikordnung und ein System
dauernder Regeln für alle möglichen Fälle geschaffen,
das sich bis heute bewährt hat und in Kraft geblieben ist.
Unter Alfreds Sohn und Nachfolger Friedrich Alfred
Krupp entwickelte sich das Werk nicht allein stetig und
rascher als bisher, sondern es erfuhr auch bedeutende
Erweiterungen über das frühere Programm hinaus. Zu
den Hauptschöpfungen F. A. Krupps gehört das Panzer
walzwerk, welches er 1890 begründete, um den Wün
schen der deutschen Marineleitung entgegenzukommen,
die die inländische Panzerfabrikation im Interesse des
damals geplanten Ausbaues der deutschen Flotte zu
heben wünschte. Das Kruppsche Panzerwalzwerk
wurde bald eins der größten, und nach Erfindung des
einseitig gehärteten, aus Nickelstahl von besonderer
Zusammensetzung bestehenden „Krupp-Panzers“ im
Jahre 1893 auch das führende Unternehmen dieser Art.
Nach seinem neuerdings erfolgten Ausbau wird es den
größten zu erwartenden Anforderungen der deutschen
Marine an Schiffs- und sonstigen Panzern mit Leichtig
keit genügen können. Eine besonders starke Erweite-