Entstehung und Entwicklung der Werke. 25
schaftlicher Hinsicht auf eine festere Grundlage gestellt.
Seine persönliche Neigung galt indessen vor allem dem
Ausbau der Wohlfahrts- und Fürsorgeeinrichtungen,
die von seinem Vater für die Werksangehörigen ge
schaffen worden waren. Er hat sie mit dem Aufwand
größter Mittel vielseitig ausgebaut, sie auf die Außen
werke ausgedehnt und seine Fürsorge in dieser Be
ziehung auch den Beamten der Gußstahlfabrik in reichem
Maße gewidmet.
Die jüngste Periode der Gußstahlfabrik charakte
risiert sich nicht nur durch den Ausbau aller bestehenden
Produktionszweige, wodurch die Zahl der Werksange
hörigen seit dem Tode F.A. Krupps abermals bedeutend
(von 42 600 im Jahre 1902 auf rd. 81000 im Juli 1914)
gewachsen ist, sondern in erster Linie durch die in
großem Umfang erfolgten Neubauten und die Moder
nisierung der vorhandenen Anlagen, wodurch in diesem
Zeitraum größere bauliche Veränderungen als je zuvor
veranlaßt wurden. Die neuen, riesigen Kanonen- und
Lafettenwerkstätten, der Neu- und Umbau von Martin
werken, die Zusammenlegung älterer getrennter Be
triebe in große Neubauten, die Errichtung eines neuen,
den Anforderungen der Gegenwart entsprechenden
Hauptverwaltungsgebäudes gehören zu den größeren
Unternehmungen dieser Zeit. Nach dem Tode Friedrich
Alfred Krupps gingen die Werke zunächst ungeteilt in
das Eigentum seiner ältesten Tochter Bertha über.
Einem letztwilligen Wunsche des Verstorbenen ent
sprechend, wurden sie vom 1. Juli 1903 ab in eine
Aktiengesellschaft umgewandelt, deren Aktien jedoch
sämtlich in Kruppschem Besitz verblieben. Bertha
Krupp hat sich am 15. Oktober 1906 mit Herrn Lega
tionsrat a. D. Dr. Gustav von Bohlen und Haibach ver
mählt, dem durch kaiserlichen Gnadenakt das Recht