ständen zu allgemeiner Volksbelustigung ausartet. Die harmloseste 
ist nun, daß plötzlich um einen Mann, der sich irgend wie im 
Moment mißliebig gemacht hat, ein Areis gebildet wird, dessen 
Peripherie sich ständig erweitert, so daß der Betreffende plötzlich in 
einem leeren Raum ganz allein steht. Und. wenn der Ärmste nun 
versucht, der Peripherie zuzustreben, so entfernt diese sich immer 
weiter von ihm, ein Spiel, das oft zum allgemeinen Gaudium 
minutenlang fortgesetzt wird. Line gewisse Variation dieser sonst 
eigentlich nur in Aleinkinderbewahranstalten üblichen Beschäftigung 
ist das Pinaustreiben von mißliebigen Personen, was oft besonders 
gegen Journalisten, deren Börsenberichte der der Börse wohlgefälligen 
Tendenz nicht entsprechen, zur Anwendung gebracht worden ist. Dann 
bildet man keinen Areis um den Betreffenden, sondern dringt in 
festen, dichtgeschlossenen Scharen gegen ihn und schiebt ihn langsam 
dem Börsenausgang zu. Dieses Schauspiel wird gewöhnlich be 
sonders dadurch interessant gemacht, daß zwei uniformierte Börsen 
diener den Delinquenten flankieren, dann hinter ihm zwei Mit 
glieder des Börsenvorstandes, um ihn durch ihre Autorität vor 
Mißhandlungen zu schützen und einzuschreiten, und hinter diesen 
uniformierten und nichtuniformierten Vertretern des Gesetzes 
marschiert dann die Schar der johlenden Börsenjünger. Dieses 
Gebaren hat einmal der Prokurist eines hiesigen Bankhauses einem 
Lehrling gegenüber, der von den Leuten angeulkt worden war, mit 
dem sehr richtigen U)ort gekennzeichnet: Sie dürfen doch. nicht ver 
gessen, daß Sie hier an der Börse sind und nicht unter ver 
nünftigen Leuten. 
Das Anulken Unerfahrner bildet überhaupt eine Spezialität 
der Börsenleute, lvenn ein Grünling in den Börsensaal mit einem 
put auf dem Kopf tritt, wird ihm der put eingehauen oder ab 
geworfen, er wird auf die Schulter getippt, er wird in die Anie- 
kehlen geschlagen, es wird ihm ein Stück Papier in den Rockschoß 
oder unter den Kragen gesteckt, auf dem allerlei sinnreiche Be- 
merkungen, wie z. B.: Geschenk des Generalkonsuls Schönlank (der 
Generalkonsul hat namentlich besonders schöne Affenexemplare an