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Vertretungen in Kanada gehabt, und das Wachsen der amerika
nischen Einfuhr dürfte sicherlich zu einem ganz erheblichen Teil
auf die Tätigkeit dieses starken Konsularagentenwesens zurückzu
führen sein. Das erkannte man bereits vor einer Reihe von
Jahren in England und ließ einen ziemlich gründlichen Wechsel in
seiner konsularischen Vertretung eintreten. Seitens des Aus
wärtigen Amtes in London wurde der bekannte Kommissar Griaq
mit einem Stabe von Beamten nach Kanada gesandt, lediglich zu
dem Zweck, den Markt zu studieren und der heimischen Industrie
Fingerzeige zu geben. In der Tat gehören auch die Berichte,
welche Grigg alljährlich nach England gesandt hat, zu dem wert
vollsten Material, was überhaupt in den letzten Jahren über die
kanadische Volkswirtschaft veröffentlicht worden ist. Interessant
ist, daß dieser Herr vor einiger Zeit in die Dienste der kanadischen
Regierung getreten ist und mit der Reorganisation der handels
politischen Vertretung von Kanada im Auslande beauftragt
worden ist.
Vergegenwärtigt man sich demgegenüber unsere geringfügige
konsularische und handelspolitische Vertretung in Kanada, so dürfte
ohne weiteres klar fein, daß in dieser Hinsicht seitens der Reichs
regierung in den letzten Jahren mancherlei verabsäumt worden ist,
daß viel geschehen muß, und daß die Errichtung eines neuen Be
rufskonsulates hier doch nur in ganz geringfügigem Maße Wandel
schaffen kann. Aber alle Einrichtungen der Regierung sind doch
in gewissem Sinne nur anregender Natur; sie können nicht viel
mehr bieten, als dem Handel Fingerzeige für den Absatz zu geben.
Dann aber erfolgt die Bearbeitung des kanadischen Marktes
durch die Fabrikanten und Exporteure in nicht gerade sehr zweck
mäßiger Weise. Ein großer Teil der Fabrikanten glaubt, daß
durch die Hinaussendung von Katalogen oder durch Übertragung
von Vertretung an einen in Kanada ansässigen Agenten genug
geschehen sei, und daß nun ohne weiteres die Aufträge kommen
müßten. Dabei wird in erster Linie vergessen, daß der Versuch,
durch Kataloge mit den kanadischen Konsumenten in Verbindung
zu treten, meistens verfehlt ist. Auf derartige Drucksachen, die
ihm vom Ausland zugesandt werden, gibt der kanadische Kon
sument deshalb nichts, weil er nicht in der Lage ist, die Ware vor
her zu besichtigen oder mit einem Vertreter über seine speziellen
Wünsche, über die Art der Ausführung, über die Preise usw. zu
sprechen. Deshalb erhalten fast durchweg diejenigen Firmen den
Vorzug, die in Kanada selbst vertreten sind. Nun aber ist der