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Heimatland, die Sarthe. Er ist jetzt schon um den Absatz unserer
Zlpsel besorgt. Von unseren Poularden sagte er sofort mit
Bedauern: „Ach ja, ich bekomme fast gar nichts mehr von
ihrem ausgezeichneten Geflügel. Sie werden von den Brüßler
Hühnern verdrängt, obgleich sie nicht halb so gut sind wie
Ihre Kapaunen aus Le Mans! Ihre Transportspesen sind
zu hoch und außerdem bringen Sie die Ware nicht dem
deutschen Geschmack entsprechend auf den Markt." Dann sprach
er von einem geschickten Handgriff, den die belgischen Spezialisten
anwenden, um die Brust des toten Geflügels stärker erscheinen
zu lassen.
Von Herrn Vrancken hörten wir auch die ersten Klagen
des preußischen Handels. Sie werden von ihm um so ein
dringlicher vertreten, als seine Interessen eng mit den unsrigen
verbunden sind. Wenn in Deutschland gegen unsere Waren
Repressalien ergriffen werden, so leidet sein Geschäft unter der
starken Rückwirkung.
„Seit mehreren Monaten", versicherte er mir, „haben die
Zollübergriffe wie Hagelschauer den rheinischen Handel heim
gesucht. Die von dem französischen Handelsministerium er
lassenen rigorosen Vorschriften haben eine wahre Wut in
Deutschland hervorgerufen."
Wir werden später diese Beschwerden noch eingehender
aus dem Munde eines Großindustriellen geschildert hören.
Aber der Landsmann von Johann Maria Farina bringt so
gleich noch eine weitere Klage zur Sprache, die uns bis an
das Ende unserer Reise verfolgen wird und aus die ich wohl
noch des öfteren werde zurückkommen müssen: „Die Deutschen",
sagte Herr Vrancken, „haben die feste Überzeugung, daß ihre
Produkte in Frankreich boykottiert werden und daß Ihre Presse
hetzen unheilvoll aus ihre Industrie gewirkt haben. Sie glauben,