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Hieraus schließe ich, daß Gewinne im großen ganzen
nur die Urbesitzer und die Gründer erzielen.
Wenn wir fragen, wie es möglich ist, daß trotz des
finanziellen Mißerfolges, der eingeweihten Kreisen nichts
unbekanntes ist, sich doch Kapital in solchem Umfang
der Bodenspekulation zuwendet, so ist zu beachten, daß
den Gründern an sich das Objekt der Spekulation völlig
gleichgültig ist. Für sie ist die Hauptsache, daß für das
Objekt Stimmung vorhanden ist.
Durch ihre an sich richtige Schilderung einer großen
Zahl von Fällen, in denen Riesengewinne einzelnen Glücks
pilzen in den Schoß fielen, hat die Bodenreform — und
das ist eine recht schwere Verantwortung — für eine
maßlose und äußerst wirksame Reklame gesorgt, die zudem
die Gründer keinen Pfennig kostete. Zum andern ist es
gerade bei der Spekulation mit Grund und Boden außer
ordentlich schwer, unreelle Absichten nachzuweisen. Die
Aktionäre rechnen ohne weiteres damit, daß in den ersten
Jahren keine Dividende zu erwarten ist, infolge dessen
stört sie auch die Dividendenlosigkeit zunächst nicht. Bis
das Mißtrauen erwacht, haben die Gründer ihr Schäfchen
ins Trockene gebracht oder entpuppen- sich als Existenzen,
von denen nichts zu holen ist, als Strohmänner.
Daran ändern auch alle Kautelen des Aktienrechtes
nichts. Dazu kommt, daß die meisten Leidtragenden be
kanntermaßen darauf verzichten sich noch auf endlose Pro
zesse einzulassen, von denen nur feststeht, daß sie ganz
außerordentliche Kosten verursachen.
Die Börse mag sich des öfteren durch unlautere
Machenschaften täuschen lassen, im großen und ganzen
ist sie aber ein kühler nüchterner Rechner, der nicht da
nach fragt, was der Verkäufer für seine Ware aufgewendet
hat. Angebot und Nachfrage sind für sie bestimmend,
dadurch ist auch bei der Bodenspekulation dafür gesorgt,
daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen.
Warum geben die Gesellschaften in ihren Berichten