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Gedankengänge in der österreichischen Schule zu erblicken. Als
Nachfolger Lists können die Grenznutzler nicht in Betracht
kommen.
In der zweiten Problemgruppe beschäftigen uns nur zwei
Argumente. Die übrigen enthalten keine wesentlich neuen Ge-
sichtspunkte, z.B. Verwechslung von Reichtum und Reichtums-
möglichkeiten, Trennung von Ursache und Wirkung,
Das erste Argument handelt vom Wertproblem. „Es ist in
gewissem Sinne bedauerlich“, sagt Eheberg‘), „daß List die wich-
tige Frage nach dem Sinn und der Bedeutung des Wertes für
die nationalökonomischen Untersuchungen nur gestreift hat.“ Denn,
meint Eheberg, die Nationalökonomie gilt allgemein auf .den Be-
griff des Wertes aufgebaut. Dieser Ansicht Ehebergs können
wir uns nicht anschließen. Für List war die Oekonomie nicht
auf dem Problem des Wertes aufgebaut. Eine Oekonomik (Markt-
wirtschaft, nicht Personalökonomik), die auf dem Wertproblem
aufgebaut ist, muß als Grundlage eine im labilen Gleichgewicht
ruhende, um den ökonomischen Ort des Tausches, nämlich des
Marktes, zentralisierte Wirtschaftsgesellschaft voraussetzen. List
aber hat zur Grundlage seines Systems eine in ihrem Entwick-
lungsgang nie stillstehende Wirtschaftsgesellschaft. Die Theorie
der produktiven Kräfte ist eine dynamische Produktionslehre.
Dühring hat ganz recht, wenn er sagt”), „Lists Arbeit ging ganz
und gar in dem Bestreben auf, an Stelle der Vermittlungen des
gewöhnlichen Wertbegriffs die Erwägung der produktiven Kräfte
zu setzen“.” List stellte allerdings die beiden Betrachtungsarten
gegenüber, Sein Verdienst ist es, der Statik die Dynamik hin-
zugefügt zu haben.
Das zweite Argument handelt von dem Einfluß staatlicher
und gesellschaftlicher Verhältnisse auf die Produktion. Eheberg
hält es für eine bedeutungsvolle Tat, daß List den Einfluß staat-
licher und gesellschaftlicher Verhältnisse auf die Produktion, der
bis jetzt völlig vernachlässigt war, so sehr betonte. Doch hebt
er hervor, daß stäatliche Zustände und gesellschaftliche Verhält-
nisse nichtals selbständigen Güterquelle bezeichnet werden können,
da sie für sich keine produktiven Wirkungen aufweisen, sondern
nur den Erfolg der Arbeit verstärken. Eheberg hat sich hier
offenbar durch Lists unklare und oft wechselnde Terminologie
irreleiten lassen. Nach List besteht die produktive Kraft einer
Nation in der durch die Gesellschaft bedingten Teilung und Kon-
förderation der geistigen und materiellen Arbeit“), Gesellschaftliche
Zustände an sich betrachtet sind für List genau so wenig produktiv wie
Arbeit, die nicht vermittelst gesellschaftlicher Institutionen organisiert
ist. Staatliche Zustände und Institutionen sind keine selbständigen
Güterquellen. Sie bedingen nur die Produktivität. Wenn List sagt °)
„eine Nation schöpft ihre produktive Kraft aus staatlichen Zuständen
Kritische Einleitung S. 171.
Jühring, Krit. Grundlegung.
List. Nat. Syst. S. 2592.
S. 29. 3) Krit. Einl. $. 173.
5) List. Nat. Syst. S. 3922.
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