Full text: Finanzrede des Schatzmeisters gehalten vor dem Abgeordnetenhaus am 20 December 1913

Wer erinnert nicht die unendliche Reihe von grossen 
und kleinen Schulden, welche seitens der Provinzen 
und Gemeinden, um öffentliche Ansprüche zu befriedi 
gen, mit Banken und Privatleuten zu einem Zins um 7 
bis 12 und selbst um 24 prozent beschlossen wurden 
und, welche die Kasse nachher zu einem mildesten Zins 
wiedererwarb, indem sie lange Vertilgungsfristen zuge 
standen hatte? 
In dem Jahrzehnte von 1904 bis heute, erreichten 
die den Provinzen, den Gemeinden und den Verbesse 
rungsverbänden zugestandenen Kredite, die Summe von 
760 Mill. Lire wovon man wohl 430 Mill. für öffentliche 
Arbeiten, wie z. B. Strassen, Verbesserungen, Schulge 
bäuden Trinkwasserleitungen bestimmt hat. Fast 291 Milk 
werden angewandt um schwere Schulden zu tilgen und, 
um die Finanzen einiger Provinzen und vieler Gemeinden 
wiederzuordnen. Mehr als 38 Milk hat man verliehen, 
um den von Wetterstürmen verursachten Schaden ab 
zuhelfen, wie z. B. Erdbeben, Ueberschwemmungen und 
Gewitter, welche leider zu oft unser Land bekümmern. 
Nach dem Jahre 1911 hat sich die Hypothekenueber- 
lassung hauptsächlich für Schulgebäude und Wasserlei 
tungen vermehrt. 
Auf den in dem letzten Jahrzehnte zugestandenen 
Hypotheken betreffen 62 Milk erst 23 Monate und zwar, 
seit dem 1. Januar 1912 bis Ende November 1913. 
Es ist mir erfreulich zu merken, dass die in den 
ersten elf Monaten zugestandenen Hypotheken, sich auf 
mehr als 103 Milk, mit einem Zuwachs von 23 Milk, als
	        
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