Full text: Finanzrede des Schatzmeisters gehalten vor dem Abgeordnetenhaus am 20 December 1913

Um besser aufzuklären, was über die neuen Lasten, 
denen das Budget sich unterwerfen soll, in kurzem ge 
sagt werden wird, ist es nicht ueberflüssig zu untersu 
chen, wie die aus der gewachsenen Steuerfähigkeit des 
Landes geleisteten Mittel nach und nach verteilt worden 
sind. 
Ohne zu entfernten Jahren zurückzukehren, wird es 
nützlich sein, einen Vergleich zwischen den Vorschlägen 
des nächsten Finanzjahres 1914-15 und denjenigen ein 
zurichten, die im Monat November 1903, für das Jahr 1904- 
1905, entworfen wurden (1). 
Aus dem Vergleich geht hervor, dass die wirklichen 
Ausgaben, die man auf eine Milliarde und 630 Mill. für 
das Jahr 1904-905 vorausgesehen hatte, sich durch die 
Vorschläge für 1914-15 auf zwei Milliarden und 361 Mill. 
erhöhen. 
Man hat also im Jarzehnte vom 1. Juli 1905 bis 
30. Juni 1915 eine Vermehrung in den Ausgaben um 
(1) Selbstverständlich, wenn man will, dass die Sprache der 
Zahlen der Wahrheit entspricht, ist es nötig, dass die zu verglei 
chenden Ziffern homogen seien und daher, wenn es richtig ist, aus 
dem Vorschlag 1904-905 den Betrag von etwa 79 Mill. wegzuneh- 
men, welcher der Einkommensteuer auf den Zinsen der 5 prozenti- 
gen consolidierten Rente entsprach, nachdem man solche Zinsen 
nach der Conversion auf 3.50 prozentige Rente, seit dem Jahre 1906 
ins Budget netto der Einkommensteuer einschreibt, so muss man 
aus dem Vorschlag 1914-15 die ausserordentlichen Ausgaben für 
die Besatzung Libyens ausschliessen, welche mit den Rückzahlun 
gen für die vom Schatze vorgeschossenen Summen und mit den 
Zinsen auf ordentliche und fünfjährige Schatzanweisungen bis auf 
45 Mill. steigen. 
Zuwachs in den Ein 
nahmen und Ausga 
ben.
	        
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