Full text: Denkschrift des Generalkommissars über die Gemäßheit der Anweisung für des Verfahren bei Ermittelung des Reinertrags der Liegenschaften behufs anderweiter Regelung der Grundsteuer vom 21. Mai 1861 gewonnenen Einschätzungsresultate in der Provinz Schlesien

J) 
Gegen die Schätungsergebnisse des Regierungsbezirks Posen ist mithin von 
Schlesien aus kein Einwand zu machen und da der Bezirk Posen mit dem von 
Bromberg und dieser mit dem von Marienwerder übereinstimmt, so wird damit zu- 
gleich die Verhältnißmäßigkeit der Ertragsermittelung zwischen den Provinzen Schlesien 
und Preußen dargethan. 
Zum Frankfurter Bezirke übergehend , so soll der Ertrag des Kreises JZüllichau- 
Schwiebus auf gleiche Höhe mit dem des Grünberger Kreises, nämlich auf 27 Sgr. 
vom Morgen Acker, gebracht werden, was um deswillen richtig sein dürfte, weil 
ein Theil der Höhe des Züllichauer Kreises besser als die Grünberger, dagegen die 
Oderniederung des Grünberger Kreises besser als die Züllichauer ist. 
Da die Oderniederung des Krosssener Kreises sehr unbedeutend und sein Höhe- 
boden überwiegend ganz steril ist, so wird sein Durchschnittsertrag sich der Anfech- 
tung entziehen, sofern er, wie vorgeschlagen ist, bis auf 22,5 Sgr. vom Morgen 
Acker gesteigert wird. 
Zwischen den Kreisen Sorau und Sagan ist eine große Uebereinstimmung 
des ganzen Charakters vorhanden und diese stellt sich auch in den Erträgen dar, 
welche in beiden Kreisen den Durchschnittssaß von etwa 30 Sgr. erreichen. 
Auch die Kreise Spremberg und Hoyerswerda treffen auf eine angemessene 
Weise in ihren Erträgen zusammen, von denen der erste 25 Sgr. und der lette 
24,6 Sgr. vom Morgen Acker nachweist. Der Kreis Kalau aber, welcher im Ganzen 
viel bessere Striche besißt als Hoyerswerda, würde dem Ertrage des letzteren zu 
nahe stehen, wenn es bei dem jeßt ermittelten Durchschnitte von 25 Sgr. bewenden 
sollte. Es ist deshalb vollkommen gerechtfertigt, daß der Vorschlag zu einer Tarif- 
erhöhung gemacht worden ist, durch welche der Ackerertraqg im Kreise Kalau auf 
27,8 Sgr. vom Morgen steigen wird. 
6. Der Durchschnittsertrag der geschäßten Fläche der ganzen Provinz 
Schlesien beläuft sich nach Maßgabe des provisorischen Tarifs auf 36 Sgr. vom 
Morgen und wird sich unter Anwendung der in Vorschlag gebrachten veränderten 
Tarifsäße um 1 Sgr. vom Morgen, also auf 37 Sgr., heben. Der gesammte 
Reinertrag der Provinz wird dadurch um die Summe von 299 797 Thlrn. wachsen. 
Berlin, im Oktober 1864. 
Der Generalkommissar für die Provinz Schlesien. 
Schuhmann. 
Berlin, gebrudt in der Rtnigüchen Geheimen Ober - Goftuchtruerei 
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