108 Jöhlinger, Die Finanzwirtschaft unserer Gegner während des Kriegs.
Wie schon erwähnt, hat das starke Einfuhrbedürfnis des Landes
eine Unterbewertung des Lire hervorgerufen, wie aus nachstehender
Tabelle klar ersichtlich ist:
Valuta.
Paris London Schweiz New York Argentinien | Gold
100,00 25,00 100,00 5,25 2,20 100,00
4. Sept. 1914 106,80 27,05 — 5,22 2,20 sa
26. Mai 1915 106,50 27,70 109,05 5,85 2,45 1109,65
29. Juli 1915, 112,55 30,27 118,45 6,37 2,62 7111,25
17. Sept. 1915 | 106,76 29,50 118,30 6,38 2,58 114,35
Dezember 1915 112,71 31,11 124,86 | 6,59 2,72 1121,36
Mai 1916 | 105,75 29,71 119,55 | 6,24 2,66 117,09
September 1916 121,35 30,78 110,50 6,46 = 1124,00
Dezember 1916 > 32,80 136,72 6,90 129,40
Januar 1916 118,15 32,84 136,20 6,91 ZU 128,74
ltalien ist zweifellos neben Russland das schwächste Glied in der
ganzen Entente. Es wird die grösste Mühe haben, seine Kriegskosten
abzudecken. Nach einer Berechnung des „Popolo Romano“ haben
die Staatsschulden, falls der Krieg bis zum Herbst 1917 dauert, die
Höhe von 40 Milliarden Lire erreicht. Das würde eine Erhöhung des
Zinsendienstes um 1'/, Milliarden Lire bedeuten, wozu noch die sonstigen
Ausgaben für Versorgung, Behebung von Kriegsschäden u. dgl. kommen,
so dass Italien in Zukunft jährliche Ausgaben von 4*/, Milliarden Lire
hat. Hiervon wird nur !/, Milliarde Lire durch neue oder erhöhte
Steuern gedeckt. Die Aufbringung des Restes wird in Zukunft in
Italien die grössten Schwierigkeiten verursachen.
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