auch durch Beteiligung am Nutzen, den die Gesellschaft erzielt. Dieser
Nutzen ergibt sich aus den hohen Zinssätzen, die in Argentinien bezahlt
werden, zumal die Geschäftsunkosten für Personal usw. gering sind. Ab-
schlüsse werden meistens durch Makler vermittelt, die je nach Verein-
barung 14 bis 1 Prozent von beiden Seiten vergütet bekommen. Die
sonstigen Spesen: Stempel (1% 0), Notariats- (34 %) und Eintragungsge-
bühren, je nach dem Umfang der Akten 20 bis 150 $, gehen zu Lasten
der Geldnehmer.
Die erste für Argentinien begründete derartige Gesellschaft war die
River Plate. Trust Loan & Agency Cy., die seit 1881 in Buenos-Aires en
> & . N - & ; Beteiligung
arbeitet. Sie entspringt englischem Kapital, das auch auf diesem Gebiet ges aus-
wieder den Löwenanteil hat. Nach und nach sind dann auch französische, ländischen
belgische, holländische, spanische und schweizerische Unternehmungen hin- Kan
zugetreten, die sämtlich lohnende Geschäfte machen. Deutsches Kapital
ist hier und da indirekt beteiligt, aber eine deutsche Hypotheken-
gesellschaft fehlt. Der Kenner hiesiger Verhältnisse weiß, daß die
Einführung von derartigen ausländischen Werten an den deutschen Börsen
leider sehr erschwert wird, und für ihn ist diese Lücke verständlich,
aber. im. Auslande urteilt man anders, Man erklärt sie durch Kapital-
mangel der deutschen Volkswirtschaft. Dieser entgehen somit nicht nur die
reichen Ergebnisse solcher Anlagen, sondern sie wird außerdem auch
noch in ihrer Bedeutung ungerechterweise herabgesetzt. Wie weit dies,
im Zusammenhang mit der Nichtbeteiligung deutschen Kapitals auf dem
Gebiete der Eisenbahnen und anderen Großunternehmungen auf unsere
wirtschaftlichen Beziehungen zu Argentinien im allgemeinen abfärben
muß, liegt auf der Hand und braucht nicht besonders hervorgehoben
zu werden. Der Handel folgt der Flagge. Eskannnicht genügend
immer wieder darauf hingewiesen werden, daß — wenn
der deutsche Handel in Argentinien seine mühsam er-
rungene Stellung auf die Dauer’behaupten undsich nicht
zürückdrängen lassen will'— ihm großzügige Unter-
nNehmungen zur Seite gestellt werden müssen. _— Die
Statistik von 1912, wonach die Ausfuhr Deutschlands
Nach Argentiniengegen das Jahr vorher dem Wertenach
um 8.Millionen Mi zurückgeblieben ist; während Eng-
land für 40 und Nordamerika für 27 Millionen M. mehr
als 1911 in‘ dem gleichen Zeitraum dorthin absetzen
konnten, enthält eine beachtenswerte und dringende
Warnun oe,
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