Jahresproduktion einschließlich derjenigen der übrigen Provinzen nicht über
180 070 Tonnen betrug. Das gute Resultat: des Jahres ist zurückzuführen
auf günstige Witterungsverhältnisse, die die Entwicklung der Pflanzen
förderten, und vor allem auf die beträchtliche Ausdehnung der Anbau-
fläche von Zuckerrohr. Sie betrug in Tucumän im Jahre 1910 ca. 70000 ha
und ist seitdem auf 97000 ha angewachsen. Die gesamte mit Zuckerrohr
bebaute Bodenfläche der Republik wird mit 110000 ha angenommen und
dehnt sich durch die Anlage neuer Pflanzungen sowohl in Tucumän wie
in Jujuy, Salta und dem Chaco beständig aus.
Der Wert der mit Zuckerrohr bepflanzten 110 000 ha wird auf 90 Mill. $ Investiertes
geschätzt. In Tätigkeit sind in diesem Jahre 40 Fabriken, davon 28.in. „Kapital.
Tucumän, drei in Jujuy, eine in Salta, drei in Santa F€, eine in Corrientes,
drei im Chaco und eine in Formosa, die mit ihren Gebäuden, Maschinen usw.
einen Gesamtwert von weiteren 90 Millionen Pesos repräsentieren. Wenn
man ferner die 10 Millionen Pesos berücksichtigt, die in der Zuckerraffinerie
von Rosario investiert sind, so ergibt sich insgesamt für die argentinische
Zuckerindustrie ein arbeitendes Kapital von 190 Millionen Pesos. In der
Betriebsweise herrscht, von wenigen Ausnahmen abgesehen, der moderne
Großbetrieb, wie schon aus dem Verhältnis der Zahl der Fabriken zum
erzeugten Quantum hervorgeht; zum Vergleich sei angeführt, daß die Jahres-
produktion Mexikos von 150000 Tonnen das Arbeitsergebnis von über
600 Fabriken ist, von denen allerdings ein großer Teil diesen Namen kaum
verdient. Unter den argentinischen Industrien ist die Zuckerindustrie eine
der wenigen, die keinerlei Rohmaterial oder Hilfsstoffe aus dem Auslande
beziehen.
Argentinisehes Petroleum.
(Vergl. Heft 4 u. 6 1913.)
Die Frage, ob die Ausbeutung der Petroleumlager in Comodoro Rivadavia Staats- oder
der staatlichen Regie vorbehalten oder privaten Unternehmungen überlassen Privatbetrieb.
werden soll, beschäftigt nach wie vor das öffentliche Interesse in Argentinien.
In dem schon im vorigen Heft der „Mitteilungen“ besprochenen Gesetz-
entwurf, der von seiten des Ackerbauministers eingebracht worden War,
hatte man bereits eine Beteiligung privater Unternehmer unter gewissen Be-
dingungen vorgesehen; ein von dem Deputierten Dr. Escobar vorgelegter
Gesetzentwurf zielt darauf ab, den privaten Unternehmungen bei der Aus-
beutung der Petroleumfelder einen noch größeren Anteil zu sichern, als in
der Regierungsvorlage vorgeschlagen war. Nach dem Escobar’schen Entwurf
sollen für den Staat 5000 ha im Petroleumgebiet von Comodoro Rivadavia
reserviext.: bleiben, d. ;h.. ein: Gebiet, wie ‚es. das: Gesetz Nr. 7059 vom
29. August 1910 festsetzte, während durch das Dekret vom 9. Mai des
Jahres der fiskalische Besitz an Petroleumfeldern auf 900 qkm ausgedehnt
worden war. Die Ausbeutung der fiskalischen Zone: hätte durch Privat-
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